Surteco kappt die Dividende
hek Frankfurt – Der Beschichtungsspezialist Surteco stellt sich auf ein eher schwieriges Geschäftsjahr 2019 ein. Zwar soll das Ergebnis aufgrund von Kosteneinsparungen zunehmen, doch rechnet das Management beim Umsatz bestenfalls mit Stagnation. Konjunkturell bedingt blieben die Rahmenbedingungen schwierig, sagte Vorstandschef Herbert Müller am Dienstag. Dabei war schon das Vorjahr unter den Erwartungen geblieben. Die Ziele für Gewinn und Umsatz mussten gekappt werden, worauf das Management mit einem Restrukturierungspaket reagierte. Die Dividende wird nun um 0,25 Euro auf 0,55 Euro je Aktie gekürzt.Gleichwohl zeigte sich Müller überzeugt, ein “geordnetes Haus” zu hinterlassen. Mit der Ausrichtung auf Branchen und Kunden und der Umgestaltung der Segmente sei Surteco neu aufgestellt worden. Mit den Zahlen sei er allerdings nicht zufrieden, meinte der 1955 geborene Manager, der spätestens Ende Oktober den Chefposten an Wolfgang Moyses übergibt, der derzeit noch den Simona-Vorstand leitet.”Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt”, sagte Müller mit Blick auf die nachlassende Weltkonjunktur und die Schwäche in der Möbelindustrie. Statt der angepeilten 725 Mill. bis 750 Mill. Euro Umsatz kamen im vergangenen Jahr nur 699 Mill. Euro heraus. Bereinigt um den Umsatzeffekt des erstmals ganzjährig konsolidierten Zukaufs Probos von 35 Mill. Euro wären die Erlöse unter das 2017er-Niveau von 690 Mill. Euro gerutscht. Währungsbereinigt wären 714 Mill. Euro Umsatz erreicht worden.Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) schrumpfte um 28 % auf 32,2 Mill. Euro, wobei das Optimierungsprogramm mit 6,1 Mill. Euro Aufwand durchschlug. Ursprünglich hatte Surteco zwischen 49 Mill. und 53 Mill. Euro Ebit angestrebt. Die Einbußen konzentrieren sich auf das Papiersegment, wo sich das Ebit auf 13,3 Mill. Euro halbierte, während die Kunststoffsparte leicht um 4 % auf 25,5 Mill. Euro zulegte. Schwach in AsienFür das laufende Jahr peilt der Hersteller von Beschichtungen für die Möbel- und Holzwerkstoffindustrie zwischen 670 Mill. und 700 Mill. Euro Umsatz an. Das Ebit soll 38 Mill. bis 40 Mill. Euro erreichen. Je nach Intensität der konjunkturellen Abschwächung werde das Jahr 2019 “erneut herausfordernd”, heißt es. “Bis auf die USA machen alle Sorgen”, sagte Finanzvorstand Andreas Riedl. Aus der Branche kämen keine Impulse, vor allem das Geschäft mit Laminatfußböden sei schwach.Umsatzstärkste Produkte des Konzerns sind Kantenbänder (Anteil 37 %), Folien (19 %), Dekorpapier (13 %), Imprägnate (10 %) und Sockelleisten (7 %). Als Wachstumsgeschäft gelten Trennpapiere (4 % Erlösanteil). Mit 71 % des Umsatzes ist das Geschäft stark auf Europa ausgerichtet. Asien steuert lediglich 3 % zu den Erlösen bei, Australien 5 %, und auf Amerika entfallen 20 %.