Symantec verkauft Datenspeicherdienst an Carlyle
igo Stuttgart – Der US-Softwareanbieter Symantec verkauft seinen Datenspeicherdienst Veritas für 8 Mrd. Dollar in bar an ein Konsortium um den Finanzinvestor Carlyle und GIC, den Staatsfonds von Singapur. “Der Verkauf stärkt unsere finanzielle Basis und ebnet uns den Weg, im Security-Bereich organisch und anorganisch zu wachsen”, sagte der CEO von Symantec, Michael Brown, in einer Telefonkonferenz.Symantec rechnet mit einem Nettoerlös von 6,3 Mrd. Dollar. Daraus soll das laufende Aktienrückkaufprogramm um 1,5 Mrd. auf 2,6 Mrd. Dollar aufgestockt werden. Der Deal werde vorbehaltlich der Zustimmung der Behörden bis Jahresende abgeschlossen. An der Nasdaq verloren die Aktien von Symantec und Carlyle im Verlauf zunächst bis zu 4 %.Symantec hatte Veritas 2005 über einen Aktientausch für 13,5 Mrd. Dollar gekauft. Allerdings erfüllten sich die damit verbundenen Wachstumshoffnungen nicht, da der Wettbewerb unter Anbietern von Datenspeichersystemen zunahm. Im Oktober 2014 kündigte Symantec daher die Aufspaltung in zwei unabhängige börsennotierte Firmen an.Im Ende März abgeschlossenen Fiskaljahr 2014 erwirtschaftete das Kerngeschäft mit Sicherheitssoftware, die unter anderem unter der Marke Norton vertrieben wird, 4,2 Mrd. Dollar Umsatz. Im Veritas-Bereich Information Management lag der Umsatz bei 2,5 Mrd. Dollar. Schwieriger VerkaufSeit April war Symantec auf der Suche nach einem Käufer für Veritas, nachdem schon im Rahmen der Aufspaltung eine spätere Trennung explizit nicht ausgeschlossen wurde. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge erschwerte eine hohe Steuerlast bei Veritas die Suche nach einem Käufer. Symantec-CEO Brown zufolge war die Due-Diligence-Prüfung “sehr anspruchsvoll”.Nun geht Veritas an einen Fonds des US-Finanzinvestors Carlyle, eine der weltweit größten Beteiligungsgesellschaften und nach eigenen Angaben mit 18 Mrd. Dollar im Bereich Technologie, Medien und Telekommunikation investiert. Für den 13 Mrd. Dollar schweren Fonds Carlyle Partners VI hatte Carlyle zuvor unter anderem den Datendienstleister Dealogic für 700 Mill. Dollar gekauft.Das Konsortium ernannte William Coleman zum CEO von Veritas. Er wurde 2003 in den Board of Directors von Symantec berufen und leitete bisher das Software-Unternehmen Cassatt. William Krause wird Vorsitzender des Verwaltungsrates. Er war bisher bei Carlyle in leitender Funktion für Technologieinvestments zuständig. Bank of America Merrill Lynch, Morgan Stanley und UBS begleiteten Carlyle und GIC bei der Transaktion. Gemeinsam mit Jefferies haben sie Fremdfinanzierung für den Kauf zugesagt.