Symrise muss sich in Geduld üben

US-Übernahme verzögert sich - Operativ auf Kurs

Symrise muss sich in Geduld üben

ab Düsseldorf – Für Symrise könnte es operativ derzeit kaum besser laufen. “Trotz der hohen Vergleichsbasis haben wir die Wachstumsdynamik beibehalten”, schwärmte Vorstandschef Heinz-Jürgen Bertram bei der Vorlage des Zwischenberichts. Einzig die im Februar angekündigte Übernahme der ADF/IDF, eines Anbieters von Proteinen für Heimtiernahrung aus den USA, verzögert sich. Es gebe konstruktive Gespräche mit dem Department of Justice, sagte Bertram. In den USA ist das Justizministerium zusammen mit der Federal Trade Commission (FTC) für kartellrechtliche Fragen verantwortlich.”Akquisitionen sind in den USA nicht mehr ganz so einfach”, räumte Bertram ein. Erst kürzlich berichtete Evonik, dass die FTC die Übernahme von Peroxychem mit einer Klage blockiert (vgl. BZ vom 6. August). Dennoch gab sich Bertram zuversichtlich, die Übernahme bis zum Ende des dritten Quartals über die Bühne zu bringen. Ursprünglich hatte Symrise die Jahresmitte ins Auge gefasst. Gesprochen werde über Randbereiche, größere Auflagen zeichneten sich nicht ab.Doch auch ohne die Übernahme, die Symrise zum Teil schon mit einer Kapitalerhöhung vorfinanziert hat, sehen sich die Holzmindener auf Kurs, die in Aussicht gestellten Jahresziele zu erreichen. Demnach soll der Umsatz im Gesamtjahr um 5 bis 7 % wachsen und damit schneller als der Gesamtmarkt. Zugleich soll die Umsatzrendite bezogen auf das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf etwa 21 % ausgebaut werden – ein Zuwachs um einen Prozentpunkt. Die Hälfte dieses Wachstums gehe allerdings auf Ergebniseffekte im Zusammenhang mit dem neuen Leasingbilanzierungsstandard IFRS 16 zurück, sagt Finanzchef Olaf Klinger. Im Gesamtjahr dürfte der Ebitda-Effekt bei etwa 20 Mill. Euro liegen.Untermauert wird der Ausblick von der Entwicklung im ersten Halbjahr. Alle Segmente profitierten von der anhaltend hohen Kundennachfrage und bauten die Erlöse aus. Bereinigt um Wechselkurseffekte stieg der Konzernumsatz um 6,2 %. Das Ebitda landete mit 342 Mill. Euro um 7,7 % über dem Vorjahreswert. Bereinigt um Akquisitionskosten für die geplante Übernahme des US-Mittelständlers erhöhte sich das operative Ergebnis sogar um 10,7 %, entsprechend einer Ebitda-Marge von 20,8 (i. V. 20,1) %. Symrise hält sich zugute, über ein konjunkturrobustes Geschäftsmodell zu verfügen.