T-Mobile US kauft Mobilfunkgeschäft
T-Mobile US kauft Mobilfunkgeschäft
Reuters Frankfurt/Bangalore
Die Deutsche Telekom verstärkt sich mit einem milliardenschweren Zukauf in den USA. Die US-Tochter T-Mobile US übernimmt fast das gesamte Mobilfunkgeschäft des Rivalen US Cellular für 4,4 Mrd. Dollar, wie T-Mobile US am Dienstag mitteilte. Dazu gehören Mobilfunkkunden und -geschäfte von US Cellular sowie bestimmte Frequenzbereiche. „Durch die Transaktion erhalten unsere Kunden Zugang zu einer besseren Abdeckung und höheren Geschwindigkeiten“, erklärte US-Cellular-Vorstandschef Laurent Therivel. Einem Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge war auch der Mobilfunker Verizon an dem Unternehmen interessiert. Die Aktien von US Cellular stiegen im frühen New Yorker Handel um 8%. Auf Xetra tendierte Deutsche Telekom schwächer.
Der Kaufpreis für das Mobilfunkgeschäft setzt sich aus einer Kombination aus Barmitteln sowie bis zu 2 Mrd. Dollar an Schulden zusammen, die T-Mobile im Zuge eines Umtauschangebots an bestimmte US-Cellular-Schuldner vor dem Abschluss des Deals übernehmen wird. Nach dessen Abschluss soll US Cellular Eigentümer von etwa 70% ihrer Frequenzen sowie von 4.400 Sendemasten bleiben. T-Mobile soll langfristiger Mieter von mindestens 2.600 Masten werden.
Den Abschluss der Übernahme erwartet T-Mobile US voraussichtlich Mitte nächsten Jahres. Die Telekom-Tochter geht davon aus, dass der Zukauf keine Auswirkungen auf ihre Geschäftsziele für dieses Jahr haben wird. Das Unternehmen erhofft sich jährliche Einsparungen von etwa 1 Mrd. Dollar, die Gesamtkosten für die Integration dürften sich auf 2,2 Mrd. bis 2,6 Mrd. Dollar belaufen.