Immobilien

TAG Immobilien lässt Dividende abermals ausfallen

Mit der Finanzierung der Robyg-Übernahme war TAG auf dem falschen Fuß erwischt worden. Nun geht der Wohnungskonzern auf Nummer sicher. Auch für das Jahr 2023 soll es keine Dividende geben.

TAG Immobilien lässt Dividende abermals ausfallen

Immobilienkonzern TAG lässt Dividende abermals ausfallen

Entschuldung hat Vorrang – Brückenfinanzierung getilgt

hek Frankfurt

Der Wohnungskonzern TAG will auch für das laufende Geschäftsjahr keine Dividende an die Aktionäre ausschütten. Das Geld wollen die Hamburger nach eigenen Angaben zur Entschuldung, aber auch für das Verkaufs- und Vermietungsportfolio in Polen nutzen. Zudem sichere die Aussetzung der Dividende dem Unternehmen eine größere Unabhängigkeit von den volatilen und herausfordernden Kapital- und Transaktionsmärkten, teilt TAG mit. Sobald sich die Märkte normalisiert hätten, wolle man die Dividendenzahlungen wieder aufnehmen.

Schon für das Geschäftsjahr 2022 waren die Aktionäre leer ausgegangen. Denn die Zinswende erwischte den Immobilienkonzern, als umfangreiche Finanzierungen für den Erwerb des polnischen Immobilienprojektentwicklers Robyg anstanden. Infolgedessen stürzte der Aktienkurs um bis zu 80% ab. Zuletzt waren 0,93 Euro Dividende je Aktie für 2021 an die Anteilseigner geflossen.

Brückenfinanzierung zurückgezahlt

Inzwischen sieht es besser aus: TAG hat die Robyg-Brückenfinanzierung komplett zurückgeführt. Zudem seien Anleihen und Schuldscheindarlehen getilgt worden. Seit Juli 2022 hat TAG somit nach eigenen Angaben 965 Mill. Euro unbesicherte Finanzschulden zurückgezahlt.

Die nächste Neubewertung des Bestands steht zum Jahresende an. Per 30. September erfolgte keine Bewertungsrunde. Zum Ende des ersten Halbjahres hatte TAG ihr deutsches Portfolio um 7,4% und in der zweiten Hälfte 2022 um 5,5% abgewertet. Gleichwohl blieb der Verschuldungsgrad, gemessen am Verkehrswert der Immobilien, per September 2023 mit 46,9% im Vergleich zu Ende 2022 (46,7%) nahezu unverändert.

1.300 Wohnungen verkauft

Dazu hat unter anderem der Verkauf von gut 1.300 Wohnungen in Deutschland nebst einem größeren Gewerbeobjekt beigetragen. Der Preis wird mit 205,4 Mill. Euro – das 23,5-Fache der jährlichen Netto-Ist-Miete – und der erwartete Nettoliquiditätszufluss mit 181,5 Mill. Euro angegeben. Das im Juli 2022 gesetzte Ziel, mindestens 250 Mill. Euro Nettoliquidität zu generieren, sei nunmehr erreicht, hält Co-CEO Claudia Hoyer fest.

Für 2024 prognostiziert TAG zwischen 170 und 174 Mill. Euro operativen Gewinn (Funds from Operations). Die Spanne entspricht dem Ausblick für 2023.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.