Takkt bisher vom Handelsstreit verschont

US-Zölle auf chinesisches Plastik als wunder Punkt - Zufrieden mit operativer Entwicklung in den USA

Takkt bisher vom Handelsstreit verschont

igo Stuttgart – Der B2B-Versandhändler Takkt sieht sich nach dem dritten Quartal auf einem guten Weg, seine Jahresziele zu erreichen. Angepeilt ist eine operative Marge vor Abschreibungen (Ebitda-Marge) am unteren Ende des Korridors von 13 % bis 14 %. Zwischen Juli und September machte das Unternehmen seinen schwachen Jahresauftakt wett. Der Umsatz kletterte um 10,8 % auf 310,7 Mill. Euro, der Gewinn um 23 % auf 24 Mill. Euro.Im bisherigen Jahresverlauf sank der negative Währungseinfluss von 5,9 Prozentpunkten zum Halbjahr auf 0,3 Prozentpunkte im dritten Quartal. Takkt erlöst ihren Umsatz etwa hälftig in Europa und den USA. Risiken durch den Brexit und den Handelsstreit zwischen den USA und China sind daher ein Thema, das den Konzern in den nächsten Monaten beschäftigen wird. Bisher hätten beide Themen “keine signifikanten Auswirkungen auf unser Geschäft”, sagte Vorstandschef Felix Zimmermann der Börsen-Zeitung. Sollte sich der Handelskonflikt zuspitzen, könnte die Ebitda-Marge Ende 2018 jedoch auch “leicht unterhalb” der Zielspanne liegen.In den USA wären dem Vorstand zufolge rund 10 % des Einkaufsvolumens der vier US-Marken von Takkt von derzeit diskutierten Zöllen auf chinesische Ware betroffen. Etwa auf Plastik für Displays. “Es gibt einige Produkte, die gar nicht in den USA erhältlich sind”, so Zimmermann. “Oder das Produkt ist eventuell in Mexiko erhältlich, was dazu führen wird, dass sich viele Marktteilnehmer dort eindecken. Dies lastet dann die dortigen Kapazitäten stark aus und treibt die Preise nach oben”, so Finanzvorstand Claude Tomaszewski. Takkt spiele die Szenarien durch, könne aber erst dann reagieren, wenn ein Zoll in Kraft trete.Abseits davon kommt Takkt in den USA derzeit gut voran. “Das Restaurant-, Büromöbel- und Displaygeschäft liegt im Rahmen unserer Erwartungen oder zum Teil sogar darüber”, so Zimmermann. Das Geschäft der Marke Hubert, die Lebensmitteleinzelhändler und Caterer beliefert, war indes einstellig rückläufig, schnitt damit aber besser ab als in den vergangenen Quartalen (vgl. BZ vom 8.9.2017). “Hubert ist aber unverändert ein profitables Geschäft”, so Zimmermann.Takkt, die zu gut 50 % der Haniel-Holding gehört, investiert mit ihrer Beteiligungsgesellschaft TBG in Start-ups um neue Ideen für das eigene Geschäft zu erhalten. Derzeit befinden sich sieben Start-ups im Portfolio, die Grenze liegt bei zehn. TBG verzeichne dank der Positionierung in einer Nische “deutlich mehr Anfragen als in der Vergangenheit”, so Zimmermann. Einige Produkte der Start-ups, wie personalisierte Paketbeileger, würden bereits in die Takkt-Marken integriert.