Telecolumbus plant breiten Streubesitz
hei Frankfurt – Der Berliner Kabelnetzbetreiber Telecolumbus, der dem Vernehmen nach in der nächsten Woche den Startschuss für das geplante IPO geben wird, strebt nach den Worten von Finanzvorstand Frank Posnanski einen breiten Streubesitz an. “Möglicherweise gibt es eine weitreichende Beteiligung der Altgesellschaft an dem IPO”, sagte der Manager. Dann sei auch das Szenario “eines großen Aktienüberhangs nach dem Börsengang automatisch aus der Welt”. Gleichwohl würden für die Altgesellschafter “marktübliche” Haltefristen gelten.Obwohl bei den Investoren “ohne Zweifel eine leichte Verunsicherung” spürbar sei nach dem doppelten Katastrophendebüt von Rocket Internet und Zalando, werde dennoch verstanden, dass Telecolumbus nicht mit den beiden Unternehmen zu vergleichen sei. Der Kabelnetzbetreiber hält daran fest, aus der Kapitalerhöhung mindestens 300 Mill. Euro einzutreiben, wobei die Anleger in Gesprächen durchblicken ließen, “dass das Volumen gerne noch etwas höher sein dürfte”, so Posnanski.Der Finanzvorstand plant im Zuge des IPO auch eine umfassende Refinanzierung in Gestalt eines neuen syndizierten Bankkredits, der “zusammen mit den frisch eingeworbenen Mitteln” dazu führen werde, “dass unsere Verbindlichkeiten auf rund die Hälfte der heutigen Summe sinken.” Überdies werde Telecolumbus eine “andere Zinsstruktur” bekommen, die dem “niedrigeren Leverage angepasst ist.” Heute liege die Zinslast im Durchschnitt zwischen 6 und 7,5 %, bei Gesamtschulden von rund 600 Mill. Euro.Posnanski will die Investitionen, die in den vergangenen Jahren stetig zurückgegangen sind, kräftig hochdrehen, in diesem Jahr auf “eine Größenordnung von 80 bis 100 Mill. Euro”. Auch die Dynamik des Ertragswachstums aus der ersten Jahreshälfte von + 11,6 % soll im zweiten Halbjahr anhalten. Dies liefe auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 100 Mill. Euro hinaus. Im Umsatz will Posnanski organisch wachsen, hat aber auch Zukäufe im Auge.—– Interview Seite 11