WERTBERICHTIGT

Telefónica atmet durch

Börsen-Zeitung, 11.5.2019 Als die Europäische Kommission vor genau drei Jahren den Verkauf der britischen Telefónica-Tochter O2 an Hutchison Whampoa für damals 13 Mrd. Euro aus Wettbewerbsgründen verbot, brannten bei den Spaniern alle Lichter. Mit...

Telefónica atmet durch

Als die Europäische Kommission vor genau drei Jahren den Verkauf der britischen Telefónica-Tochter O2 an Hutchison Whampoa für damals 13 Mrd. Euro aus Wettbewerbsgründen verbot, brannten bei den Spaniern alle Lichter. Mit dem Deal sollten die extrem hohen Schulden von rund 50 Mrd. Euro auf einen Schlag auf ein erträglicheres Maß reduziert werden. Stattdessen machte Telefónica in den folgenden Jahren durch kleinere Veräußerungen von Aktiva und Anteilen, wie an der Telefonmastgesellschaft Telxius, den Töchtern in Mittelamerika oder unlängst den Datenzentren, Fortschritte. Heute sind die Verbindlichkeiten auf 38,7 Mrd. Euro gesunken, und von einem Verkauf oder einem Börsengang der erfolgreichen UK-Tochter will in Madrid niemand mehr etwas wissen. Der Cash-flow soll für den weiteren Schuldenabbau ausreichen. Man habe keine Eile, weiter Aktiva zu verkaufen, erst recht nicht unter Wert, so Telefónica. Das klingt nach Preispoker gegenüber möglichen Interessenten. Denn erst muss sich zeigen, ob der Markt mit dem derzeitigen Schuldenstand zufrieden ist.ths