Telefónica wirft Ballast ab

Der spanische Konzern reduziert Schulden durch Cash-flow und Verkäufe

Telefónica wirft Ballast ab

ths Madrid – Die spanische Telefónica versichert, dass ihr organisches Wachstum fortan ausreicht, um beim Abbau der hohen Schulden voranzukommen, die den Aktienkurs weiterhin belasten. Die Verbindlichkeiten des Telekommunikationskonzerns beliefen sich Ende 2018 auf 41,8 Mrd. Euro, 5,5 % weniger als im Vorjahr, wie das Unternehmen am Donnerstag mit der Jahresbilanz bekannt gab. Am Vorabend hatte Telefónica den Verkauf der Töchter in Costa Rica, Panama und Nicaragua an Millicom mit Sitz in Luxemburg für 1,45 Mrd. Euro verkündet. Im Januar waren bereits die Beteiligungen in Guatemala und El Salvador veräußert worden. Einschließlich dieser Operationen haben die Spanier ihre Verbindlichkeiten seit 2016 um 12 Mrd. auf gut 40 Mrd. Euro reduziert.”Wir verkaufen aber nicht, um Schulden abzubezahlen. Dafür reicht uns der Cash-flow”, unterstrich der Vorsitzende von Telefónica, José María Alvarez-Pallete, auf der Bilanzpressekonferenz in Madrid: “Wir spüren keinen Druck, zu jedem Preis zu verkaufen.” Man prüfe aber alle Aktiva auf deren Kapitalrendite. In diesem Sinne steht das Geschäft in Mexiko auf dem Prüfstein, so Alvarez-Pallete. Die britische Tochter O2, deren Verkauf an Hutchison 2016 von der Europäischen Kommission untersagt worden war, stehe dagegen nicht mehr zu Disposition, sagte der Telefónica-Chef. Trotz des unsicheren Brexit-Szenarios sei man mit dem Geschäft in Großbritannien, das im letzten Jahr 14 % des Umsatz ausmachte, sehr zufrieden.Auf dem spanischen Heimatmarkt konnte Telefónica 2018 erstmals seit zehn Jahren wieder ein Umsatzwachstum vorzeigen. Die Erlöse stiegen um 0,4 % auf 12,7 Mrd. Euro. Dabei zahlten sich die massiven Investitionen in Glasfasernetze und teure Inhalte wie Fußball für das Angebot aus. Die negative Auswirkung der Wechselkurse soll nach Angaben von Finanzvorstand Laura Abasolo im Laufe dieses Jahres abklingen. Telefónica erwartet für 2019 eine organische Steigerung von Umsatz und Betriebsergebnis von rund 2 %. Der Schuldenabbau sei mit einer gleichbleibenden Dividende von 0,40 Euro vereinbar, versicherte Alvarez-Pallete.