Telekom gewinnt Aufsicht für Sprint-Deal

Zusagen bei 5G überzeugen Chairman der FCC

Telekom gewinnt Aufsicht für Sprint-Deal

hei Frankfurt – Die Deutsche Telekom ist in den USA im Ringen um den geplanten Zusammenschluss von T-Mobile US und Sprint einen großen Schritt weiter. Der 26-Mrd.-Dollar-Deal hängt seit über einem Jahr in der Warteschleife, auch weil die US-Telekommunikationsbehörde FCC in dem 180 Tage dauernden Prüfprozess die Uhr mehrfach angehalten hatte. Zuletzt war mit einem Votum des fünfköpfigen Spitzengremiums der Behörde Ende Juni gerechnet worden.Nun hat sich Chairman Ajit Pai für eine Genehmigung des Deals ausgesprochen. Der Republikaner, der mit zwei weiteren Mitgliedern der Partei der Regierung die Mehrheit in der FCC-Spitze sichert, begründete seine Entscheidung mit den “Zusagen” von T-Mobile US und Sprint, insbesondere beim Ausbau von 5G. Diese seien insbesondere hilfreich, um Fortschritte bei den beiden “Top-Prioritäten” der FCC zu erzielen: Schließung der digitalen Kluft zwischen Stadt und Land sowie dem “Ausbau” der Führungsrolle der USA bei 5G, betonte der Behördenchef. Außerdem haben die Firmen zugesagt, die Sprint-Marke Boost zu verkaufen, die vor allem im Prepaid-Segment tätig ist.An der Börse zündete die Botschaft ein Kursfeuerwerk: die Sprint-Aktie schoss im frühen Handel um mehr als ein Viertel nach oben, T-Mobile-US-Aktien legten in der Spitze rund 7 % zu. Die T-Aktie bewegte sich indes mit +0,6 % kaum. Noch gibt es auch nach einem positiven Votum durch die FCC erhebliche Widerstände bei den Kartellwächtern im Justizministerium. Dort hatte man den Unternehmen im April nach monatelanger intensiver Prüfung signalisiert, dass der Deal “in der gegebenen Struktur” nicht durchgehen könne, weil zu große Bedenken gegen eine solche Schwächung des Wettbewerbs bestünden. Mit dem Zusammenschluss von T-Mobile US und Sprint würde die Zahl der landesweiten Mobilfunknetzbetreiber in den Staaten von vier auf drei sinken. Die Kartellwächter befürchten steigende Preise und weniger Innovation. Hohe StrafenPai machte keinerlei Angaben dazu, welche neuen Zugeständnisse T-Mobile und Sprint gemacht haben. Die Unternehmen hatten von Anfang an argumentiert, dass sie nach einem Zusammenschluss in neuer Finanzstärke den Ausbau von 5G schneller vorantreiben würden. Laut Pai will die neue Gesellschaft binnen sechs Jahren 99 % der amerikanischen Haushalte mit 5G abdecken, in ländlichen Räumen soll die Abdeckung bei immerhin 90 % liegen. Darüber hinaus hätten sich die Unternehmen zu “substanziellen” Strafzahlungen in “Milliardenhöhe” verpflichtet, falls sie die Ausbauauflagen nicht einhalten.Eine offizielle Erklärung der FCC wird Insidern zufolge noch allzu schnell erwartet, da das Dokument noch formal ausgearbeitet werden müsse. Dies könne noch Wochen in Anspruch nehmen.