Tengelmann kappt die Wurzeln
Nur solange der Vorrat reicht: In München ist bei “Tengelmann” in dieser Woche die Packung “Persil” für 12,99 Euro im Angebot. Zum Verkauf stand auch die traditionsreiche Supermarktkette selbst, die in Nordrhein-Westfalen und Berlin unter dem Namen “Kaiser’s” auftritt. Nun schluckt Marktführer Edeka die noch 451 Filialen. Damit kappt die Unternehmensgruppe Tengelmann, zu der unter anderem der Baumarkt Obi sowie der Textildiscounter Kik gehören, ihre Wurzeln. Der Lebensmitteleinzelhandel war vor über 100 Jahren die Keimzelle der Gruppe, doch tat sie sich im hart umkämpften deutschen Markt, in dem sogar ein internationaler Riese wie Wal-Mart zum Scheitern verurteilt war, schon lange schwer. Bereits vor 15 Jahren hatte Tengelmann erfolglos versucht, ihre damals noch gut 1 300 Supermärkte an Edeka zu geben. Die “alte Tante” der Branche ließ nichts unversucht. Konzentration auf einzelne Regionen, neues Sortiment, neues Logo. Nichts half. Nun kapituliert Tengelmann vor der Übermacht des Oligopols aus Edeka, Rewe, Schwarz-Gruppe und Aldi.ds