Tesco und Asos stoßen auf Wohlwollen

Britische Supermarktkette mit Gewinnsprung - Online-Modehändler kappt Investitionen

Tesco und Asos stoßen auf Wohlwollen

hek Frankfurt – Nach Jahren des Umbaus sieht sich die britische Handelskette Tesco wieder auf Kurs. Im Geschäftsjahr 2018/19 stieg der bereinigte operative Gewinn um 34 % auf 2,21 Mrd. Pfund. Damit wurden die Analystenschätzungen von durchschnittlich 2,07 Mrd. Pfund übertroffen. Der Nettogewinn stieg von 1,21 Mrd. Pfund auf 1,32 Mrd. Pfund. “Nach vier Jahren haben wir zum überwiegenden Teil unsere Turnaround-Ziele erreicht oder stehen kurz davor”, versicherte CEO Dave Lewis. “Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir diesen Weg 2019/20 abschließen werden.”Der Gruppenumsatz (ohne Treibstoffe) legte im Berichtsjahr, das am 23. Februar 2019 endete, nicht zuletzt dank der Übernahme des Großhändlers Bookers um 11,5 % auf 56,9 Mrd. Pfund zu. Auf vergleichbarer Basis stiegen die Erlöse um 1,4 %. In Großbritannien und Irland kam der Konzern auf ein Plus von 2,9 %, wobei Tesco UK um 1,7 % zulegte und Booker um 11,1 %. In Zentraleuropa war ein vergleichbarer Rückgang um 2,3 % zu verzeichnen und in Asien von 6,2 %. Die Aktionäre sollen insgesamt eine Dividende von 5,77 Pence je Aktie erhalten nach 3 Pence im Vorjahr.Im Heimatmarkt kämpft die größte Supermarktkette Großbritanniens vor allem mit dem harten Wettbewerb mit Discountern wie Aldi und Lidl, erreichte aber zuletzt das beste Weihnachtsgeschäft seit 2009. Seit Jahren arbeitet der Konzern daran, die Kosten zu senken. Im Januar kündigte das Unternehmen an, bis zu 9 000 Stellen zu streichen. Marge legt zuKonzernchef Lewis sprach von breit angelegten Verbesserungen. Der Konzern habe die Wettbewerbsfähigkeit wiederhergestellt. Die Marge von 3,4 % stelle einen klaren Fortschritt dar. In der zweiten Jahreshälfte wurden 3,8 % erreicht.lm Ausblick zeigt sich das Management zuversichtlich, 2019/20 das Margenziel von 3,5 % bis 4,0 % zu erreichen. Der Fokus liege weiter auf Kundenzufriedenheit, Cash-Profitabilität sowie Wachstum von Ergebnis und freiem Cash-flow. Es sei offensichtlich, dass sich der Umbauplan von Dave Lewis auszahle, heißt es beim Brokerhaus CMC Markets. An der Börse kamen die Geschäftszahlen gut an: Der Aktienkurs legte knapp 4 % zu.Die Papiere des britischen Online-Modehändler Asos machten am Mittwoch ebenfalls Boden gut. Denn die Investitionsausgaben sollen im kommenden Geschäftsjahr um ein Viertel auf 150 Mill. Pfund und damit stärker als von Investoren erwartet gekürzt werden. Dann will das Unternehmen wieder einen positiven freien Cash-flow erzielen, was nach Einschätzung der Analysten von RBC eine Erholung der operativen Marge in Richtung 3 % impliziert. Der Asos-Kurssprung um bis zu 17 % zog auch die Notierung des deutschen Konkurrenten Zalando nach oben.Der Asos-Vorsteuergewinn brach allerdings im ersten Geschäftshalbjahr, das am 28. Februar endete, um 87 % auf 4 Mill. Pfund ein, was nach Meinung der Investmentbank Liberum im Rahmen der Erwartungen liegt. Der Rückgang geht vor allem auf das Investitionsprogramm und Logistikprobleme in den USA zurück. Der Umsatz legte um 14 % auf 1,31 Mrd. Pfund zu. CEO Nick Beighton zeigte sich enttäuscht, Asos könne viel mehr erreichen. “Wir haben einige Dinge identifiziert, die verbessert werden”, sagte er und bestätigte den Ausblick für das Gesamtjahr. Für 2018/19 strebt Asos 2 % Marge vor Zinsen und Steuern an.