Einzelhandel

Tesco wittert nachlassenden Inflationsdruck

Tesco hat erste Anzeichen dafür ausgemacht, dass die rasante Teuerung in Großbritannien abflaut. Dem Lebensmitteleinzelhandel war vorgeworfen worden, die hohe Inflation zur Rechtfertigung von Preiserhöhungen auf breiter Front zu nutzen. Der Branchenprimus sieht sich dagegen als Vorreiter bei Preissenkungen für lebensnotwendige Produkte.

Tesco wittert nachlassenden Inflationsdruck

Tesco sieht weniger Inflationsdruck

hip London

Die größte britische Supermarktkette Tesco sieht “ermutigende erste Anzeichen” dafür, dass die Inflation am Markt nachlässt. Das sagte CEO Ken Murphy bei Bekanntgabe von Eckdaten für das erste Geschäftsquartal der FTSE-100-Gesellschaft. “Wir sind uns sehr bewusst, dass viele unserer Kunden weiterhin unter wesentlichem Druck bei den Lebenshaltungskosten stehen”, wird er in einer Pflichtveröffentlichung zitiert. Tesco sei bei der Senkung der Preise lebensnotwendiger Produkte vorangeschritten. Mittlerweile würden 700 Produkte zum gleichen Preis wie beim Discounter Aldi angeboten.

Dem Lebensmitteleinzelhandel war vorgeworfen worden, die Teuerung für Preiserhöhungen auszunutzen. Andrew Bailey, Gouverneur der Bank of England, hatte vor dem Wirtschaftsausschuss des Oberhauses bemängelt, dass die Lebensmittelpreise langsamer zurückgingen als erwartet. Murphy verwies auf gestiegene Energie- und Personalkosten über die gesamte Beschaffungskette hinweg. Der Umsatz der Tesco-Gruppe wuchs in den 13 Wochen zum 27. Mai um 8,2% auf 14,8 Mrd. Pfund. Auf dem britischen Markt, der zwei Drittel zum Erlös beisteuert, lag das Plus bei 9,0%.