Thomas Cook verleiht Fusionsfantasien Flügel

Auch Spekulationen über Aufspaltung und Käufer

Thomas Cook verleiht Fusionsfantasien Flügel

hip London – Spekulationen über einen Verkauf von Thomas Cook – ganz oder in Teilen – haben am Dienstag den Aktienkurs des 178 Jahre alten Reiseveranstalters nach oben getrieben. In London legten die Papiere um 18 % auf rund 29 Pence zu. Spekulationen, das Traditionsunternehmen könnte in einen Reiseveranstalter und eine Fluggesellschaft aufgespalten werden, sorgen häufiger für Volatilität. Das Management hatte zuletzt die Airlines ins Schaufenster gestellt. “Unternehmen, die die Konsolidierung in Europa vorantreiben wollen, werden sich unsere Airlines anschauen”, sagte der für das Fluggeschäft zuständige Thomas-Cook-Vorstand, Christoph Debus, im Februar der Börsen-Zeitung (vgl. BZ vom 8. Februar). Man habe Investmentbanken beauftragt, den Prozess aktiv zu begleiten.Sky News zählte nun eine ganze Reihe möglicher Interessenten auf, die das Unternehmen oder Teile davon erwerben könnten. Darunter befand sich neben Finanzinvestoren wie EQT und KKR auch das chinesische Konglomerat Fosun International, das 17 % an Thomas Cook hält. EU-Fluggesellschaften müssen sich allerdings mehrheitlich im Besitz von Eignern mit Sitz in der Staatengemeinschaft befinden.Für die Analysten von Barclays Capital wäre eine Kapitalspritze zur Stärkung der Bilanz der Idealfall für Thomas Cook. “Die Gruppe hat verschiedene Optionen geprüft, und der Verkauf der Airline ist aus unserer Sicht eine Möglichkeit”, heißt es in einer aktuellen Einschätzung unter Verweis auf die laufende Überprüfung der Strategie. “Wir merken jedoch an, dass die Gruppe 2013 eine Kapitalerhöhung durchgeführt hat, als sie mit ähnlichen Bilanzproblemen konfrontiert war.” Thomas Cook sei “billig” und die Fusionsfantasie dürfte den ohnehin volatilen Aktienkurs kurzfristig antreiben. Allerdings sei das Marktumfeld in Großbritannien schwach. Eine Senkung der Ziele bei der Bekanntgabe der Halbjahreszahlen wäre deshalb keine Überraschung.