TNK-BP-Neubewertung ist vorteilhaft für Rosneft

Russischer Ölriese vervielfacht Gewinnausweis

TNK-BP-Neubewertung ist vorteilhaft für Rosneft

est Moskau – Die Übernahme des zweitgrößten einheimischen Rivalen TNK-BP im März für 55 Mrd. Dollar hat dem größten russischen Ölförderer Rosneft im abgelaufenen Jahresviertel eine signifikante Gewinnsteigerung beschert. Dank einer Neubewertung von TNK-BP, die umgerechnet rund 3,8 Mrd. Euro ergibt, erhöhte sich der Überschuss im dritten Quartal auf 6,33 Mrd. Euro, teilte das Unternehmen mit. Das ist sieben Mal so viel wie im zweiten Quartal. Ein Teil des Gewinns ist auch auf Kursunterschiede infolge der Stärke des Rubel zurückzuführen. Für die ersten neun Monate des Jahres ergibt das einen Überschuss von 9,43 Mrd. Euro. Der Umsatz stieg im dritten Quartal um 15 % auf 31,65 Mrd. Euro. Auf Rosneft entfallen etwa 40 % der Ölförderung in Russland. Seit der Übernahme von TNK-BP ist BP Großaktionär bei den Russen.Auch die gesteigerte Gasförderung ist einem Zukauf zu verdanken: dem des landesweit drittgrößten Gasförderers Itera im Juli. Überhaupt hat Rosneft, vor knapp zehn Jahren durch die Übernahme des damals filetierten Yukos-Konzerns zum Branchenprimus aufgestiegen, in den vergangenen Monaten durch eine aggressive Expansionspolitik auf sich aufmerksam gemacht. Finanziell gestärkt wird man von China, das für langfristige und kürzlich wieder ausgeweitete Lieferverträge reichlich Geld vorschießt. Dividendensprung möglichDie Neubewertung von TNK-BP hat Rosneft auch dazu veranlasst, die Dividende zu erhöhen. Wurden im Vorjahr 8,05 Rubel je Aktie gezahlt, so sind es nun 3,94 Rubel mehr. Die Dividendenpolitik von Rosneft sieht vor, zumindest 10 % des Gewinns auszuschütten. Derzeit diskutiert die Regierung, Staatskonzerne fortan zur Zahlung von 35 % des Überschusses anzuhalten. Rosneft sei dazu bereit, wenn die entsprechende Entscheidung getroffen sei, sagte Konzernchef Igor Setschin.