Toyota schließt Bündnis mit Panasonic

Gemeinsame Entwicklung der nächsten Batteriezellengeneration

Toyota schließt Bündnis mit Panasonic

mf Tokio – Toyota und Panasonic vertiefen ihre Partnerschaft bei Batterien für Elektroautos. Konkret geht es um die Entwicklung der nächsten Generation von Akkumulatoren, auch solche mit Feststoffen als Elektrolytmaterial. Damit sichert sich Japans größter Autobauer sowohl einen Entwicklungspartner als auch einen Zulieferer für die Akkus künftiger Elektroautos. Panasonic erhält Zugang zum exklusiven Toyota-Wissen von Feststoffbatterien und gewinnt einen langfristigen Großabnehmer für Batteriezellen. Die Konzernchefs Akio Toyoda und Kazuhiro Tsuga erklärten, die Entwicklung der nächsten Akku-Generation nicht allein schaffen zu können.Toyota will den Anteil der elektrifizierten Fahrzeuge bis 2030 auf 50 % steigern und erwartet dann einen Absatz von 4,5 Millionen Autos mit Hybridmotor – drei Mal so viele wie in diesem Jahr – und 1 Million Elektroautos entweder mit Steckeranschluss oder einem Wasserstofftank. Die niedrige Zahl zeigt, dass Toyota den reinen Elektroautos nur eine langsame Verbreitung zutraut. Die ersten eigenen Elektroautos sollen denn auch erst 2020 auf den Markt kommen – und das nur in China und Indien mit Partnern.Einen Batteriepartner braucht Toyota trotzdem. Dafür ist Panasonic als aktueller Lithium-Akku-Lieferant für die Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Modelle von Toyota die naheliegende Wahl. Die Unternehmen gründeten schon 1996 vor dem Verkaufsstart des ersten Toyota Prius gemeinsam den Batterieproduzenten Primeearth EV Energy. Zunächst wurden Nickel-Blei- und später Lithium-Akkus gefertigt. Inzwischen besitzt Toyota 80,5 % der Anteile.Panasonic ist derzeit der weltgrößte Hersteller von Batteriezellen. Der Marktanteil im ersten Halbjahr betrug nach Daten von Nomura 29 %. Dahinter folgten LG Chemical aus Korea mit 13 % und die chinesische BYD mit 10 %. Den großen Vorsprung verdankt Panasonic der Partnerschaft mit Tesla in der Gigafactory in Nevada (USA). Dort stellt man die zylindrischen Batteriezellen für alle Elektroautos von Tesla her. Deswegen beschränkt sich die vertiefte Partnerschaft mit Toyota wohl auf prismatische Zellen.Toyota plant nämlich eine Standardisierung der Akkus und will nach Informationen der Finanzzeitung “Nikkei” dabei auch Daihatsu und Mazda mit ins Boot holen. Weitere japanische Autobauer wie Honda und Suzuki könnten sich anschließen. Eine solche Standardisierung senkt die Kosten für Entwicklung, Produktion und Recycling und verschafft Japans Autobauern einen Wettbewerbsvorteil.