Trianel scheitert mit Millionenklage gegen Tennet
ahe Düsseldorf – Das Aachener Stadtwerkebündnis Trianel ist mit einer Schadenersatzklage gegen den Netzbetreiber Tennet wegen des verspäteten Anschlusses des Offshore-Windparks “Borkum” an das Stromnetz gescheitert. Das Landgericht Bayreuth wies nach rund dreieinhalb Jahren Prozessdauer die Klage ab, wie die Anwaltskanzlei Hengeler Mueller, der Rechtsbeistand von Tennet in dem Verfahren, im Anschluss mitteilte.Trianel hatte von Tennet etwa 144 Mill. Euro an Schadenersatz gefordert und hatte dies mit Mehrkosten sowie entgangenen Einspeisevergütungen begründet, weil sich die ursprünglich für Februar 2013 geplante Inbetriebnahme des Offshore-Windparks verzögert hatte. GrundsatzentscheidungDer Park umfasst 40 Windanlagen, die auf eine Leistung von insgesamt 200 Megawatt kommen, und liegt rund 45 Kilometer nordwestlich der Küste der Nordseeinsel Borkum. Der Offshore-Park war Anfang Juni 2014 nach fast dreijähriger Bauzeit fertiggestellt worden. An dem Projekt sind neben dem Trianel-Konzern, unter dessen Federführung das Projekt umgesetzt wurde, auch 33 Stadtwerke und regionale Energieversorger beteiligt.Bei dem Verfahren ging es nach Angaben der Beteiligten auch um die Grundsatzfrage, ob Windparkbetreiber bei einer verzögerten Netzanbindung auch über die Ende 2012 neu geregelte Entschädigung weitere Ansprüche auf Ersatz von Vermögensschäden geltend machen können. Das Landgericht sah dies nicht so. Es bleibt damit bei einer Entschädigung in Höhe von grundsätzlich 90 % der Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Dass die Ursache für den Schaden bereits vor der Neuregelung der Ansprüche 2012 entstanden ist, ändert nach Ansicht des Gerichts daran nichts.Werde die Entscheidung rechtskräftig, blieben Übertragungsnetzbetreiber und Stromkunden von immensen weiteren Kostensteigerungen im Offshore-Bereich verschont, erklärte Hengeler Mueller. Trianel nahm zunächst nicht Stellung.