Triebwerksprobleme beim Flieger A220

Swiss und Korean lassen Regionaljets prüfen

Triebwerksprobleme beim Flieger A220

wü Paris – Nach wiederholten Vorfällen mit einem Triebwerk von Pratt & Whitney bei einem A220 hat die Lufthansa-Tochter Swiss ihre gesamte, 29 Exemplare umfassende Flotte des Regionaljet-Typs kurzfristig für Inspektionen stillgelegt. Dadurch fielen mehr als hundert Flüge aus. Während der Großteil der überprüften Maschinen inzwischen wieder fliegt, kündigte Korean Air an, ihre zehn A220-Jets ebenfalls inspizieren zu wollen. Swiss ist der bisher größte Betreiber der A220. Die Airline erwartet, dass sich ihr Flugbetrieb nach der zwischenzeitlichen Stilllegung der Regionaljets ab dem heutigen Donnerstag wieder vollkommen normalisiert. Airbus hat das A220-Programm 2018 von Bombardier übernommen.Swiss hatte die Sicherheitsinspektionen angeordnet, nachdem ein Flug mit einem A220 von London nach Genf wegen eines Triebwerkszwischenfalls außerplanmäßig in Paris endete. Es war der dritte Zwischenfall in drei Monaten. So wurden Ende Juli bei einem Flug über Frankreich Teile aus dem Triebwerk herausgeschleudert, nachdem eine andere A220-Maschine wegen Triebwerksproblemen auf dem Weg von Zürich nach Düsseldorf umdrehen musste. Die für Flugunfalluntersuchungen zuständige französische Behörde BEA (Bureau d’enquetes et d’analyses pour la sécurité de l’aviation civile) bat nun freiwillige Helfer, bei der Suche der abgelösten Triebwerksteile zu helfen. MTU beteiligt Federführend bei der Untersuchung der Zwischenfälle ist jedoch der amerikanische National Transportation Safety Board (NTSB), da die Triebwerke von dem US-Hersteller Pratt & Whitney stammen. Am Bau der bei dem A220 eingesetzten Getriebefan-Triebwerke ist auch MTU aus Deutschland beteiligt. MTU soll jedoch nicht die Problembauteile herstellen, heißt es. Die US-Luftfahrtbehörde FAA (Federal Aviation Administration) hatte bereits im September Inspektionen bei Flugzeugen mit Triebwerken des Typs PW1500G und PW1900G angeordnet, bei denen eine Schwachstelle im sogenannten Niederdruckverdichter im Fokus steht. Diese Triebwerke kommen auch bei der E190-E2-Serie von Embraer zum Einsatz. Die ersten Modelle davon wurden gerade an Azul und AerCap ausgeliefert.