Triton geht mit 5 Mrd. Euro auf die Pirsch

Europäer lösen Amerikaner als größte Investorengruppe ab - Feuerkraft über 10 Mrd. Euro - Exits kommen

Triton geht mit 5 Mrd. Euro auf die Pirsch

Von Walther Becker, Frankfurt Die nordeuropäische Beteiligungsgesellschaft Triton hat ihren neuen Fonds mit 5 Mrd. Euro geschlossen und das Ziel von 4 Mrd. übertroffen. Damit wird das Volumen des 2013 mit Mittelzusagen von 3,5 Mrd. Euro gefüllten Flaggschifffonds deutlich übertroffen.Samt Schuldenhebel kann Triton nun mit rund 10 Mrd. Euro Feuerkraft auf Jagd gehen. “Wir sind sehr positiv gestimmt für die Investmentmöglichkeiten in den Märkten und Regionen, in denen wir tätig sind”, sagt Martin Huth, Mitglied des Investmentausschusses und seit 2003 bei dem hierzulande zu den aktivsten Adressen zählenden Private-Equity-Haus, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Unter den institutionellen Adressen lösten Europäer für den fünften Fonds Nordamerikaner als größte Investorengruppe ab.Triton schaut auf unterbewerte und unzureichend finanzierte Unternehmen in der breiten Spanne von 100 Mill. bis über 1,5 Mrd. Euro. Damit rutscht der Fokus ein Stück nach oben. Investiert wird in Industrie, Dienstleistungen und Konsumgüter/Gesundheit. Momentan sind 38 Unternehmen mit einem Umsatz von insgesamt 13,1 Mrd. Euro und 85 000 Mitarbeitern im Portfolio der Beteiligungsgesellschaft.”Wir stellen Investoren mindestens das 2,5-Fache ihre eingesetzten Mittel in Aussicht. Das haben wir bei dem in der Exitphase befindlichen Fonds III komfortabel erreicht und übertroffen, auch bei den bisher zwei Realisierungen aus dem Fonds IV”, sagt Huth. Angesichts der Nachfrage habe man im Fundraising in puncto Konditionen den Investoren gegenüber selbstbewusst auftreten können. Ziele findet Triton vor allem bei Randaktivitäten von Konzernen, ob von Gea, Voith und Evonik, Alstom, Bosch oder K+S. Zuletzt wurde die Kathodensparte von SGL Carbon übernommen. Triton, die sich als “aktiver Eigentümer” verstehe, setzt auch auf Merger-Arbitrage – mit einem einstelligen Ergebnisvielfachen einkaufen und einem zweistelligen später veräußern. Die Übernahme der 2013 von Bosch erworbenen Rexroth Pneumatics zahlte sich mit dem Verkauf an den US-Mischkonzern Emerson (für 530 Mill. Euro im Juli) aus: Triton holte eine interne Verzinsung (IRR) von 60 % p. a., wobei das eingesetzte Kapital um den Faktor 5,7 gemehrt wurde. Größere FondsDa es sich meist um unterbewertete Aktivitäten handle, packt Triton weniger Schulden auf die Portfoliofirmen. Aus dem neuen Kapitaltopf sind schon zwei Akquisitionen finanziert worden: der Online-Reiseanbieter Sunweb und die Sparte SKF Motion mit 1 200 Beschäftigten. Da es aus dem Vorgängerfonds mit 22 Unternehmen erst zwei (Teil-)Exits gab – Pneumatics und das IPO von Befesa, wo Triton zuletzt 40 % hielt -, wird es künftig nicht nur mehr neue Deals, sondern auch verstärkt Exits geben.Mit dem größeren Volumen steht Triton nicht allein da, institutionelles Geld fließt angesichts mangelnder Alternativen und niedriger Zinsen nach wie vor kräftig in diese Assetklasse. Dabei liegen laut dem Datendienstleister Preqin 1,2 Bill. Dollar weltweit auf Halde – zugesagte, noch nicht investierte Mittel.Nachdem CVC 2017 mit 16 Mrd. Euro alle Rekorde für Europa geschlagen hat und EQT 2018 dann 10,7 Mrd. Euro einwarb, dürften weitere Beteiligungshäuser ihre Töpfe füllen. So zielt Cinven nach Marktinformationen auf 8 Mrd. Euro und Apax, die 2016 auf 9 Mrd. kam, soll ebenfalls wieder “on the road” gehen. Partners Group, die zuletzt Techem für 4,6 Mrd. Euro gekauft hat, soll auf 5 Mrd. Euro zielen und Permira auf 10 Mrd. In Europa hatte außer EQT zuletzt BC Partners 7 Mrd. Euro zugesagt bekommen, für PAI waren es 5,1 Mrd. und Bain sowie Nordic kamen auf 4,3 Mrd. Euro.Gegen die alternativen Vermögensverwalter aus den USA aber verblassen diese Volumina. So sammelte Carlyle für ihren Buy-out-Fonds 18,5 Mrd. Dollar ein und Hellman & Friedman erreichte 16 Mrd. Dollar. Auf 20 Mrd. zielt Blackstone; Technologieinvestor Vista Equity strebt 16 Mrd. Dollar an und Advent 15 Mrd.