Tourismus

Tui nähert sich dem Vorkrisen-Level

Die Tui lässt die Krise hinter sich. Die Buchungen für den Sommer liegen fast auf dem Niveau von 2019 und die Kapitalerhöhung hat finanzielle Entlastung gebracht.

Tui nähert sich dem Vorkrisen-Level

Tui nähert sich
dem Vorkrisen-Level

Sommerbuchungen fast so hoch wie 2019

lis Frankfurt

Die wachsende Reiselust nach dem Ende der Pandemie treibt die Buchungen für den Sommer beim Reisekonzern Tui in die Nähe des Niveaus von vor Corona. Daran ändert auch die hohe Inflation nichts, die die Budgets der privaten Verbraucher schmälert. Der weltgrößte Reiseveranstalter teilte am Mittwoch bei Vorlage der Halbjahreszahlen mit, das Buchungsvolumen habe 96% des Niveaus von 2019 erreicht, angetrieben vor allem durch die Nachfrage nach Reisen nach Spanien, Griechenland und in die Türkei. Die Preise liegen 26% über dem Niveau vor der Pandemie, so das Unternehmen.

“Die starke Buchungsentwicklung und die deutlich verbesserten Quartalszahlen unterstreichen unsere Erwartungen: Es wird ein starker Sommer und ein gutes Geschäftsjahr 2023 mit einem deutlich höheren operativen Ergebnis”, sagte Vorstandschef Sebastian Ebel. “Der Ausblick ist ermutigend, da die Buchungen für den Sommer ’23 nahe dem Niveau vor der Pandemie liegen und die Preise stark sind”, kommentiert das Analysehaus Jefferies, das allerdings nach wie vor Liquiditätsrisiken ausmacht.

Im zweiten Geschäftsquartal, das am 31. März endete, verringerte sich der saisonübliche Verlust vor Sondereffekten (bereinigtes Ebit) der Tui von knapp 330 Mill. Euro im Vorjahr auf 242 Mill. Euro. Der Umsatz stieg auf 3,2 Mrd. von 2,1 Mrd. Euro.

An der Börse wurden die Nachrichten am Mittwoch nicht gut aufgenommen: Die Tui-Aktie verlor fast 4% auf 6,216 Euro. Schon in den vergangenen Monaten war das Papier unter die Räder gekommen – auch wegen einer milliardenschweren Kapitalerhöhung. Tui hatte 2020 rund 4,2 Mrd. Euro an Rettungsgeldern erhalten, im vergangenen Monat hat das Unternehmen nach der Kapitalerhöhung in Höhe von 1,8 Mrd. Euro die letzte Rückzahlung geleistet. Unter Einbeziehung der Kapitalmaßnahme sei die Nettoverschuldung pro Forma deutlich auf 3,1 Mrd. Euro gesunken, vor einem Jahr waren es noch 4 Mrd. Euro. Damit seien die Voraussetzungen für weiteres Wachstum der Tui geschaffen worden, sagte Finanzvorstand Matthias Kiep.

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