Der Touristikkonzern Tui hat mit der Ankündigung, eine nachrangige, unbesicherte Wandelanleihe mit einem Volumen von rund 350 Mill. Euro und einer Laufzeit bis 2028 zu platzieren, seine Aktie auf Talfahrt geschickt. Das in London notierte Papier gab bis Freitagmittag in der Spitze um fast 8% nach. Die mit 4,5 bis 5% verzinste Anleihe ist mit der Option verbunden, das Emissionsvolumen auf 400 Mill. Euro zu erhöhen, wie das Unternehmen aus Hannover mitteilte.

Den Erlös aus der Emission der Wandelschuldverschreibungen will die Tui zur weiteren Verbesserung der Liquidität im Zuge der anhaltenden Coronakrise sowie anschließend zur Rückzahlung existierender Finanzierungsinstrumente nutzen. Eine Jefferies-Analystin meinte, die Maßnahme sei nur eine sehr kurzfristige Lösung für die Liquiditätsprobleme des hoch verschuldeten Konzerns. Das Volumen von 350 Mill. Euro reichte gerade einmal für einen Monat. Der Konzern wollte weitere Details noch im Laufe des Freitags bekannt geben.

Der deutsche Staat hatte den weltgrößten Touristikkonzern infolge der Corona-Pandemie mit Milliardenhilfen gestützt. Im Januar wurde dabei auch eine Kapitalerhöhung gezeichnet, an der sich maßgeblich der russische Großaktionär Alexej Mordaschow beteiligte. Zuletzt hatte die Tui kurz vor der Hauptversammlung mitgeteilt, dass der Konzern zum 22. März über Barmittel und abrufbare Fazilitäten von 1,6 Mrd. Euro verfügt habe.