Uber schreibt Verlust von mehr als 1 Mrd. Dollar
Reuters/scd San Francisco/Frankfurt – Der Fahrdienstleister Uber präsentiert sich wenige Monate vor dem avisierten Börsengang im nächsten Jahr überraschend wachstumsschwach. Das US-Unternehmen steigerte den Umsatz im dritten Quartal zwar um 38 % auf 2,95 Mrd. Dollar. Verglichen mit dem zweiten Quartal, als der Umsatz um mehr als 60 % zulegte, hat sich das Wachstum indes deutlich verlangsamt. Zugleich wuchs der Verlust auf mehr als 1 Mrd. Dollar, nachdem das Minus im Quartal zuvor noch weniger als 900 Mill. Dollar betragen hatte. Nach neun Monaten hat der Fahrdienstvermittler einen Verlust von 2,5 Mrd. Dollar angesammelt. Damit dürfte Uber zumindest besser abschneiden als 2017, als das Minus 4,5 Mrd. Dollar betrug.Die Zahlen sind ein Rückschlag für den Plan eines milliardenschweren Börsengangs womöglich noch im Frühjahr. Laut “Wall Street Journal” ist eine Bewertung von 120 Mrd. Dollar möglich. Zumindest erwarten dies die Investmentbanker von Morgan Stanley und Goldman Sachs, die sich mit den Plänen befasst haben.Uber investiert stark in neue Geschäftsfelder wie die Auslieferung von Essen, Elektro-Fahrräder und Elektro-Scooter sowie Frachtangebote. Insbesondere das Essensangebot Uber Eats entwickelte sich zuletzt stark mit einer Verdopplung des Bestellvolumens binnen Jahresfrist auf 2,1 Mrd. Dollar. Konzernchef Dara Khosrowshahi hat zudem begonnen, sich von verlustreichen Geschäftssparten zu trennen – darunter die russische Tochter und eine südasiatische Gesellschaft. Auch kostspielige Projekte wie ein selbstfahrendes Nutzfahrzeug hat Uber auf Eis gelegt.Beobachter halten es angesichts der andauernden Verluste für wahrscheinlich, dass der Fahrdienstvermittler in Indien und dem Nahen Osten mit Rivalen fusioniert. In einem Fall liegt das besonders nahe: Uber und Ola aus Indien haben mit dem japanischen Finanzinvestor Softbank den gleichen Großaktionär.