Übernahme von Conergy erfolgt in zwei Schritten

Um die Finanzierung von Großprojekten abzusichern, verzögert sich der Kauf von Firmenteilen

Übernahme von Conergy erfolgt in zwei Schritten

ge Berlin – Um die Finanzierung von großen Solarkraftwerken sicherzustellen, übernimmt der US-Finanzinvestor Kawa Capital zunächst nur einige Teile des schwer angeschlagenen Solarunternehmens Conergy. In einem ersten Schritt erwerbe die von Conergy als “Wunschpartner” bezeichnete Kawa mit sofortiger Wirkung Vertriebstöchter in den USA, Kanada, Singapur und Thailand. Die weiteren Vertriebseinheiten, die damit verbundenen Verwaltungsstrukturen und die Marke Conergy sollen in einem zweiten Schritt bis spätestens Anfang Oktober übernommen werden. “Wir wollen den restlichen Teil der Transaktion schnellstmöglich durchführen und arbeiten mit Hochdruck an den Vertragsdokumenten”, wird Kawa-Partner Andrew de Pass in einer Conergy-Mitteilung zitiert.Trotz der Verzögerung zeigt sich der vorläufige Insolvenzverwalter Sven-Holger Undritz von der Hamburger Sozietät White & Case mit dem bisherigen Verlauf der Verhandlungen sehr zufrieden. Nur zwei Wochen nach einem Insolvenzantrag hatte Conergy Mitte Juli Kawa als Käufer für die Vertriebs- und Servicegesellschaften sowie Teile der Hamburger Verwaltung präsentiert, womit zumindest 500 der zuletzt rund 1 200 Arbeitsplätze erhalten bleiben sollten. Dass es zudem gelungen sei, für den erhöhten Finanzierungsbedarf einzelner Tochtergesellschaften schnell eine Lösung zu finden, zeigt nach Undritz’ Meinung “die Professionalität und Entschlossenheit Kawas, den Erwerb schnellstmöglich erfolgreich abzuschließen und das Geschäft verantwortungsbewusst weiter voranzutreiben”. Daneben führe der Insolvenzverwalter “erfolgversprechende Gespräche” mit potenziellen Investoren über die Produktionstöchter von Conergy. “Kawa mit Verantwortung”Die Hamburger realisieren in Asien und Nordamerika eine Vielzahl an Großprojekten, die mit jedem weiteren Baufortschritt einen höheren Finanzierungsbedarf aufweisen. Um die notwendige Finanzierung abzusichern, übernehme Kawa nun die einzelnen Unternehmensteile in einem zweistufigen Verfahren. “Kawa übernimmt als neuer Investor Verantwortung und stellt mit seinen Finanzierungsmöglichkeiten die Durchführung neuer Projekte sicher”, lobt Conergy-Chef Philip Comberg.Ursprünglich sollten die Verträge bereits im August komplett unterschriftsreif sein. Unklar ist noch die Zukunft der beiden Brandenburger Produktionsstätten. Während es ausgesprochen schwierig sein dürfte, einen Investor für die Modulfertigung in Frankfurt (Oder) zu finden, werden dem Gestellhersteller Mounting Systems in Rangsdorf südlich von Berlin gute Chancen eingeräumt. Undritz habe aber für beide Werke Interessenten. Kawa Capital aus Miami ist ein kleiner Vermögensverwalter, der Anlegergelder unter anderem in Solarprojekte investiert.