Ubers Moral hat einen Preis
Die Automobilindustrie hat die Bedeutung von Fahrdienstvermittlern für die mobile Zukunft längst erkannt. Dass die Autobauer dort künftig im Fahrersitz sitzen werden, darf angesichts ihrer Investitionsniveaus aber bezweifelt werden. Dafür werden wohl andere Summen nötig sein, wie die 3,5 Mrd. Dollar des saudischen Staatsfonds für Uber zeigen. Dieser hat so einen Board-Sitz ergattert. Damit wird die Doppelmoral der US-Technologiekonzerne einmal mehr deutlich. Uber-CEO Travis Kalanick zählt zu den Unterzeichnern eines Briefs, mit dem US-Konzernführer ihren Protest gegen ein Gesetz in North Carolina zum Ausdruck bringen, das Transsexuellen vorschreibt, nur Toiletten ihres Geburtsgeschlechts zu nutzen. Sein Einsatz für Menschenrechte endet aber offenbar dort, wo finanzielle Interessen beginnen. Mit Saudi-Arabien sitzt nun ein Großinvestor im Board, der mit drakonischen Strafen zu den größten Diskriminierern weltweit zählt. Vielleicht kommt es nur darauf an, wie diskriminiert wird? Saudischen Frauen ist etwa das Autofahren verboten. Uber kommt das gelegen.scd