Kartellrechtliche Bedenken

Übernahmekampf um Metsera - Novo weist Kartellvorwürfe von Pfizer zurück

Novo Nordisk und Pfizer liefern sich einen Bieterstreit um Metsera. Novo zeigt sich kartellrechtlich zuversichtlich, während Pfizer Klagen wegen wettbewerbswidrigem Verhalten einreicht.

Übernahmekampf um Metsera - Novo weist Kartellvorwürfe von Pfizer zurück

Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk zeigt sich mit Blick auf den Bieterstreit um das US-Biotechunternehmen Metsera mit dem Konkurrenten Pfizer und dessen Kartellvorwürfe zuversichtlich. „Dies ist ein hart umkämpfter Bereich, in dem mindestens ein Dutzend anderer Produkte von großen Pharmaunternehmen entwickelt werden“, teilte Novo am Montag in einer per E-Mail versandten Erklärung mit. „Wir sind zuversichtlich, dass diese Transaktion keine kartellrechtlichen Bedenken aufwirft.“

Pfizer hat im Ringen um Metsera vor einem Bundesgericht im US-Bundesstaat Delaware eine zweite Klage eingereicht. Der US-Pharmakonzern warf darin Metsera und Novo Nordisk wettbewerbswidriges Verhalten vor. Die Übernahmeofferte von Novo Nordisk für Metsera sei darauf ausgerichtet, einen potenziellen amerikanischen Rivalen auf dem schnell wachsenden Markt für sogenannte GLP-1-Medikamente „einzufangen und auszuschalten“. Novo hat dort mit seinen umsatzstarken Medikamenten zur Gewichtsreduktion und zur Behandlung von Diabetes eine marktbeherrschende Stellung.

Metsera teilte mit, die jüngste Klage sei ein Versuch von Pfizer, den Übernahmepreis zu drücken. Der Vorstand sei weiterhin entschlossen, die Interessen der Aktionäre und Patienten zu schützen. Die Vorwürfe von Pfizer bezeichnete Metsera als „Unsinn“. Die Firma werde sich vor Gericht gegen die Klagen verteidigen.

Der Streit verschärft sich

Mit der neuen Klage verschärft Pfizer den juristischen Streit. Das Unternehmen wirft den Mehrheitsaktionären von Metsera, darunter Validae Health, Population Health Partners und ARCH Venture Funds XII und XIII, vor, sich mit Novo und Metsera verschworen zu haben. Bereits am Freitag hatte der Konzern eine erste Klage eingereicht. Damit will er verhindern, dass Metsera die bereits besiegelte Übernahmevereinbarung über 7,3 Mrd. Dollar mit Pfizer aufkündigt. Hintergrund ist ein unerwartetes Gegenangebot von Novo über 8,5 Mrd. Dollar. Metsera hatte dieses als überlegen gegenüber der Offerte von Pfizer eingestuft und dem US-Konzern eine Frist bis Dienstag gesetzt, um sein eigenes Angebot zu erhöhen.

Pfizer verfügt derzeit über kein eigenes Medikament zur Gewichtsreduktion und will mit der Übernahme von Metsera in den 150 Mrd. Dollar schweren Adipositas-Markt einsteigen. Der Konzern will damit auch sinkende Einnahmen aus dem Covid-Geschäft und auslaufende Patente ausgleichen. Metsera entwickelt Therapien, die nach Einschätzung von Analysten einen Umsatz von fünf Milliarden Dollar erzielen könnten.