Umsatzerwartungen im Maschinenbau drehen ins Minus
Umsatzerwartungen im Maschinenbau drehen ins Minus
PwC: Branchenprognose sinkt – Hoffnung auf Weltmarkt
Deutsche Maschinen- und Anlagenbauer rechnen im laufenden Jahr laut einer Studie mit einer rückläufigen Umsatzentwicklung in der Branche. Nach einem positiven Anstieg im vorherigen Quartal seien die durchschnittlichen Erwartungen nun ins Negative gedreht und liegen bei −0,5%, wie aus dem “Maschinenbauer-Barometer” von PwC hervorgeht, das auf einer vierteljährlichen Befragung unter Führungskräften der Branche basiert. An der Befragung haben 150 Unternehmen teilgenommen.
“Der Verlauf der Umsatzprognosen ist ein Spiegelbild der Verunsicherung, die in den letzten Monaten in der Branche vorherrscht”, schreiben die Autoren der Studie. Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine sei ein kontinuierlicher Trend nicht zu erkennen.
Demnach würden sich auch die Erwartungen für das eigene Unternehmenswachstum schwankend entwickeln. Wo derzeit jeder dritte Maschinenbauer eine negative Umsatzentwicklung für die eigene Firma erwartet, sei es im ersten Quartal nur jeder Vierte gewesen. Der Anteil der Optimisten ist zugleich von 61% auf nun 56% gefallen.
Höhere Erwartungen an die Weltwirtschaft
Mit Blick auf die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland habe sich der Anteil der Pessimisten in den Führungsetagen wieder erhöht, hieß es weiter. Fast vier von zehn Befragten schauen derzeit besorgt auf das Thema. Der Anteil der Optimisten ist entsprechend geschrumpft, von 35% im Vorquartal auf nun 29%.
Verbessert haben sich dagegen erneut die Erwartungen hinsichtlich der Entwicklung der Weltwirtschaft. Hier ist der Anteil der optimistischen Entscheider und Entscheiderinnen zum zweiten Mal in Folge um 10 Prozentpunkte auf diesmal 37% gestiegen. “Die Hoffnung auf eine anziehende Konjunktur, die Normalisierung von Lieferketten und stabilisierende finanzpolitische Maßnahmen wirken sich anscheinend positiv auf die Stimmung des exportorientierten Maschinenbaus aus”, heißt es in der Studie.
Im Rahmen der Befragung wurden die Entscheider erneut darum gebeten, Auskunft über den Grad der Digitalisierung in ihrem Betrieb zu geben. Mit 57% hat die überwiegende Mehrheit dabei angegeben, dass die Beschaffung in ihrem Unternehmen stark digitalisiert sei. Auch im Marketing (55%) und im Vertrieb (55%) habe es deutliche technologische Fortschritte gegeben. In der Produktion und Montage sei der Bedarf hingegen groß. Wie schon vor zwei Jahren gaben hier lediglich 37% an, dass die Digitalisierung in den Bereichen stark vorangeschritten sei. Die Entwicklung sei “alarmierend”, sagt Bernd Jung, Leiter der Praxisgruppe Industrielle Produktion bei PwC Deutschland. “Von Smart Factories als Regelfall sind wir jedenfalls weit entfernt.”