United Internet kommt gut aus den Startlöchern
United Internet hat Umsatz und Ergebnis zu Jahresbeginn ausgebaut und dabei Anlaufkosten für den Aufbau eines eigenen 5G-Mobilfunknetzes sowie für die Cloud-Initiative der Tochter Ionos von zusammen 17,3 Mill. Euro weggesteckt. Der Jahresstart mit einem Umsatzplus von 4,7% und einem Anstieg des bereinigten operativen Ergebnisses vor Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) von 3,8% lag über den Erwartungen von Analysten. In einem schwachen Marktumfeld fielen die Aktien von United Internet und der börsennotierten Tochter 1&1Drillisch dennoch zurück, schlugen sich aber besser als der TecDax.
United Internet hat den Angaben zufolge die Zahl der kostenpflichtigen Kundenverträge um 280000 auf 25,93 Millionen insgesamt gesteigert. Davon entfielen 140000 auf den Bereich „Consumer Access“, im Wesentlichen die privaten Telekommunikationskunden, sowie 110000 auf die Business Applications. Die dort geführte Tochter Ionos, an der Warburg Pincus zu einem Drittel beteiligt ist, bereitet sich – seit längerem – auf einen Börsengang vor, dessen Zeitrahmen wiederholt nach hinten gerückt war.
Das bereinigte Ebitda von 312 Mill. Euro klammert den periodenfremden positiven Effekt von 34,4 Mill. Euro aus, der aus dem verbesserten Vorleistungspreisen von Telefónica Deutschland resultiert. 1&1 Drillisch hatte sich im Februar mit dem Münchner Mobilfunknetzbetreiber auf ein National-Roaming-Abkommen für das 5G-Netz sowie neue Vorleistungspreise rückwirkend ab Juli 2020 geeinigt. Bei 1&1 Drillisch stieg das Ebitda ohne den genannten Sondereffekt um 2% auf 168 Mill. Euro. Die margenstarken Service-Erlöse entwickelten sich mit 1,9% auf 762 Mill. Euro etwas schwächer als die Umsätze des Telekomanbieters.
Im Gesamtjahr rechnet United Internet mit Anlaufkosten von 30 Mill. Euro für den Aufbau des 5G-Netzes. Das Unternehmen rechnet unverändert mit Umsätzen von 5,5 Mrd. Euro und einem Ebitda-Anstieg auf 1,22 Mrd. Euro – ohne den vorgenannten Sondereffekt.
