Unruhen in Hongkong lassen Luxusgeschäfte sinken

In China prozentual zweistellige Zuwachsraten

Unruhen in Hongkong lassen Luxusgeschäfte sinken

Reuters Genf – Die Unruhen im Schlüsselmarkt Hongkong haben beim Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont Spuren hinterlassen. Das Genfer Unternehmen setzte von April bis Juni Schmuck, Uhren, Mode und Accessoires im Wert von 3,7 Mrd. Euro ab. Aus eigener Kraft wuchs der Hersteller von Cartier-Schmuck und Uhren sowie Zeitmessern der Marken A. Lange & Söhne, Baume & Mercier oder IWC damit um 3 %. Analysten hatten jedoch ein Plus von 5 % vorausgesagt. In Hongkong seien die Umsätze wegen der Demonstrationen geschrumpft, in China legte das Geschäft auch dank niedrigerer Konsumsteuern dagegen prozentual zweistellig zu.Schon beim Uhrenhersteller Swatch hatten die Proteste in Hongkong, die sich gegen ein Gesetz zur Auslieferung verdächtiger Personen an China richten, auf das Geschäft gedrückt. Die Exporte der Schweizer Uhrenindustrie nach Hongkong, dem nach den USA wichtigsten Markt, brachen im Juni um ein Viertel ein, insgesamt sanken sie um 11 %. Auch bei Richemont schrumpfte das Geschäft mit Zeitmessern, während die Schmuckumsätze mit Marken wie Cartier und Van Cleef & Arpels anzogen. Uhren gelten gegenwärtig als der schwierigste Teil der Luxusgüterbranche, auch weil sich die Präferenzen der Konsumenten verschieben.Die wirtschaftliche Abkühlung spüren Luxusgüterhersteller bisher kaum. “Haupttreiber ist die Mittelklasse in China und anderen asiatischen Ländern wie Malaysia oder Indonesien, die mit Luxusprodukten zeigen will, dass sie es geschafft hat”, heißt es bei Bellevue Asset Management. Am besten bedienten dieses Bedürfnis Konzerne wie LVMH oder Kering, die vor allem Mode und Lederwaren verkaufen. Aber auch Richemont und Swatch profitieren.