Im DatenraumVirtuelle Realität

Unternehmen halten beim Metaverse die Füße still

In Kürze startet Apple den Verkauf seiner VR-Brille „Vision Pro“ in Deutschland. Die Technologie sorgt bei vielen Firmen derzeit nicht unbedingt für Euphorie, wie eine Bitkom-Umfrage zeigt. Der Digitalverband rät hier dennoch zu Offenheit.

Unternehmen halten beim Metaverse die Füße still

Unternehmen halten beim Metaverse die Füße still

kro Frankfurt

Für jeden in Deutschland lebenden Technik-Nerd und Apple-Jünger könnte es am Freitag mal wieder einen Grund geben, vor die Tür zu gehen: Die VR-Brille Vision Pro kommt hierzulande auf dem Markt und kann für schlappe 3.999 Euro erworben werden. Mit dem Geld könnte man in der Theorie zwar auch 36 Zweipersonenzelte der Sorte „Fresh & Black“ von Decathlon erstehen – nach Meinung vieler immer noch der Klassiker für mehrtägige Open-Air-Festivals und sicher auch geeignet zum Campieren in Warteschlangen vor Tech-Stores. Allerdings dürfte eine Übernachtung in einem solchen Set-up den Nerd in der klassischen Definition wohl ohnehin überfordern. Und überhaupt: Wer braucht schon 36 Zelte?

Zurück also zur VR-Brille und dem damit verbundenen Metaverse. Auch hier stellen sich Kritiker ja zuweilen die Frage, ob es diese teure Technologie überhaupt braucht und wozu sie denn eigentlich gut sein soll. Der Digitalverband Bitkom hat sich mit der Thematik nun in einer repräsentativen Umfrage an die deutsche Wirtschaft gewandt und festgestellt, dass Firmen zwar durchaus interessante Anwendungsmöglichkeiten sehen – aber derzeit in dem Feld noch zögerlich unterwegs sind. Von gut 600 beteiligten Unternehmen stimmten demnach ganze 83% der Aussage zu, dass sie erst mal warten, welche Erfahrungen andere Unternehmen mit dem Metaverse machen.

Aus Sicht von Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder ist das allerdings keine gute Strategie. Denn am Ende gehe es beim Einsatz von VR-Technologien auch um Wettbewerbsfähigkeit. Gerade in Industrieunternehmen müsse das Metaverse in den kommenden Jahren eine Rolle spielen, gebe es doch hierfür schon jetzt einen Markt und selbst in Deutschland vereinzelte Vorreiter wie Siemens.

Das Unternehmen habe bereits „das Zeitalter des Industrial Metaverse“ ausgerufen, sagt Rohleder. Und auch bei anderen Adressen werde die Technologie schon auf interessante Weise genutzt. So würden Mitarbeiter der Deutschen Bahn beispielsweise mithilfe von VR-Anwendungen in der Wartung von Fahrzeugen oder Stellwerken geschult. „Die Anwendungen sind da“, so Rohleder. „Die Veränderungen durch die Technologie werden sehr wahrscheinlich sehr viel schneller kommen, als es die Unternehmen derzeit annehmen.“

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