Urgestein

Georg Müller hat es in diesen Tagen nicht leicht. Einerseits ge­hört er dem Vorstand des Chemiedistributeurs Brenntag seit Mitte 2012 als Finanzvorstand an und ist von daher mit verantwortlich für die „unerledigten Hausaufgaben“, die im vorigen...

Urgestein

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Georg Müller hat es in diesen Tagen nicht leicht. Einerseits ge­hört er dem Vorstand des Chemiedistributeurs Brenntag seit Mitte 2012 als Finanzvorstand an und ist von daher mit verantwortlich für die „unerledigten Hausaufgaben“, die im vorigen Jahr in dem umfangreichen Transformationsprogramm mündeten. Andererseits ist es nun auch an ihm, das im Herbst ausgerufene „Project Brenntag“ in- und extern zu verkaufen.

Der Spagat ist nicht ohne, ist mit dem Transformationsprogramm doch auch ein massiver Stellenabbau verbunden – bei einem Unternehmen, das sich selbst als „sehr erfolgreich“ klassifiziert. Zumindest die Zahlen, die Müller als Finanzvorstand verantwortet, lassen keinesfalls den Rückschluss zu, bei Brenntag könne es sich um einen Sanierungsfall handeln.

Der durchaus harschen Kritik des seit Anfang 2020 amtierenden Vorstandschefs Christian Kohlpaintner an der Vorstandsarbeit der jüngeren Vergangenheit stimmt Müller zwar grundsätzlich zu. Doch lenkt der gelernte Bankkaufmann und studierte Wirtschaftsinformatiker den Blick lieber nach vorne. Müller ist sozusagen ein Urgestein von Brenntag. Bevor der im Ruhrgebiet aufgewachsene Manager 2003 als Leiter Controlling und Treasury zu dem damals noch in Mülheim ansässigen Chemiedistributeur stieß, war er zunächst in diversen Funktionen in der chemischen Industrie und der Logistik tätig. Im Zuge des Börsengangs 2010 baute er die Investor-Relations-Abteilung bei Brenntag auf, die ihm bis heute untersteht.

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