Ewigkeitschemikalien

US-Chemieriesen zahlen Milliarden in PFAS-Deal

Das Geschäft mit den umstrittenen "Ewigkeitschemikalien" kommt DuPont, Chemours und Corveta in den USA teuer zu stehen.

US-Chemieriesen zahlen Milliarden in PFAS-Deal

US-Chemieriesen zahlen Milliarden in PFAS-Deal

kro/md Frankfurt

Die US-Chemieriesen DuPont de Nemours, Chemours und die einst von DowDuPont abgespaltene Corteva zahlen in einem Vergleich 1,19 Mrd. Dollar, um hunderte von Klagen beizulegen, in denen es um vermeintliche Grundwasserverschmutzung mit sogenannten Ewigkeitschemikalien geht. Die Konzerne planen, einen Entschädigungsfonds aufzulegen, in den Chemours etwa 592 Mill. Dollar einzahlt, DuPont rund 400 Mill. Dollar und Corteva rund 193 Mill. Dollar, wie die Unternehmen mitteilten. Auch gegen den US-Mischkonzern 3M laufen wegen seines Geschäfts mit Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) mehrere tausend Klagen; am Montag soll die erste Verhandlung beginnen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg nach Informationen aus gut unterrichteten Kreisen am Freitag berichtete, habe 3M einen vorläufigen Vergleich mit einer Reihe von US-Städten in Höhe von mindestens 10 Mrd. Dollar geschlossen. Dadurch wich etwas aus Unsicherheit in Bezug auf die 3M-Aktie aus dem Markt; der Kurs sprang von knapp 97 auf über 104 Dollar.

Analysten schätzten, dass auf 3M Sanierungskosten von insgesamt 143 Mrd. Dollar zukommen könnten. Der Konzern hatte bereits im Jahr 2000 angefangen, die Produktion der Chemikalien teils herunterzufahren, und will sie bis 2025 komplett beenden. 3M behauptet weiter, dass PFAS sicher sind und dass eine Kontamination keine erhebliche Bedrohung für die Öffentlichkeit darstellt. 2018 hatte 3M zur Beilegung einer PFAS-Klage in einem Vergleich bereits 850 Mill. Dollar gezahlt.

Städte und Wasserbehörden in den USA hatten den Konzernen vorgeworfen, Trinkwasser über alle Bundesstaaten hinweg mit von DuPont hergestellten PFAS verschmutzt zu haben. Die Chemikalien, die sich auf natürlichem Weg kaum zersetzen und die u.a. im Verdacht stehen, Krebs zu verursachen, werden wegen ihrer technischen Eigenschaften für verschiedenste Konsumprodukte sowie großflächig in der Industrie eingesetzt.

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