KI für Anwälte

US-Investoren heizen Legaltech-Rennen an

Der Markt für KI-gestützte Juristen-Software lockt immer mehr US-Geldgeber an. Nun hat der schwedische Anbieter Legora in einer Series-B-Finanzierungsrunde 80 Mill. Dollar eingesammelt. Auch Rivale Harvey steht schon wieder in Verhandlungen um den nächsten Deal.

US-Investoren heizen Legaltech-Rennen an

US-Investoren heizen
Legaltech-Rennen an

80 Mill. Dollar für Anwaltssoftware aus Schweden

kro Frankfurt

Mehr Effizienz in der Rechtsbranche – das wünschen sich nicht nur Mandanten aller Couleur, sondern auch finanzkräftige Startup-Investoren aus den USA. Denn es würde bedeuten, dass die juristischen KI-Tools, in die sie zuletzt verstärkt investiert haben, häufiger zum Einsatz kommen.

Laut dem schwedischen Anbieter Legora ist das tatsächlich der Fall. Das 2023 gegründete Legaltech-Startup hat in einer Series-B-Finanzierungsrunde gerade 80 Mill. Dollar eingesammelt und ist mit 675 Mill. Dollar bewertet worden. Der Deal falle in eine Zeit, in der die Einführung juristischer KI weltweit zunimmt, so das Unternehmen. Legora komme demnach bereits in 250 Anwaltskanzleien weltweit zum Einsatz, darunter bei Cleary Gottlieb, Bird Bird oder Goodwin. Im April hat das Startup ein erstes US-Büro in New York eröffnet.

Das Geld aus der Series-B-Runde kam hauptsächlich von den in San Francisco ansässigen VC-Gesellschaften Iconiq Capital und General Catalyst. Redpoint Ventures, Benchmark und Y Combinator waren ebenfalls wieder mit von der Partie.

Harvey schon wieder vor nächster Runde

Die neuen und alten Legora-Anteilseigner sind nicht die einzigen US-Geldgeber, die das Rennen um den Legaltech-Markt zuletzt angeheizt haben. So erhielt der US-amerikanische Legora-Rivale Harvey erst im Februar in einer von Sequoia angeführten Runde 300 Mill. Dollar. Das Startup, das wie Legora Anwälten mit seiner Software bei der Erstellung von Rechtsdokumenten, Recherche oder bei der Überprüfung von Verträgen unterstützen will, wurde bei dem Deal mit 3 Mrd. Dollar bewertet. Erst in der vergangenen Woche berichtete Reuters, dass die nächste Runde womöglich schon wieder kurz bevorstehe und Harvey dabei mit 5 Mrd. Dollar bewertet werden könnte. An den Verhandlungen zu dem Funding seien die US-Investoren Kleiner Perkins und Coatue beteiligt.

Harvey wurde im Jahr 2022 gegründet – drei Jahre nach dem britischen Konkurrenten Robin AI, der seinerseits im November 25 Mill. Dollar eingesammelt hat. An der Runde beteiligten sich der Venture-Arm von PayPal und die Universität von Cambridge.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.