US-Pharma baut Gewinne aus

Neuer Pfizer-Chef punktet mit Quartalszahlen - Merck & Co. hebt Jahresprognose an

US-Pharma baut Gewinne aus

Die amerikanischen Pharmakonzerne Pfizer und Merck & Co haben am Dienstag mit ihren Zahlen für das erste Quartal Pluspunkte an der Börse gesammelt. Während Pfizer den Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in bereinigter Rechnung um 7 % steigerte, kam Merck & Co auf ein Plus von 12 %.hek Frankfurt – Die US-Pharmaunternehmen Pfizer und Merck & Co. haben im ersten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Pfizer steigerte den bereinigten Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7 % auf 4,89 Mrd. Dollar. Analysten hatten lediglich mit 4,43 Mrd. Dollar gerechnet. Der Umsatz legte um 2 % auf 13,1 Mrd. Dollar zu. Dabei profitierte der Konzern von kräftigen Zuwächsen bei dem Blutverdünner Eliquis und dem Krebsmittel Ibrance. Der Aktienkurs des Branchenschwergewichts reagierte mit einem Kursplus von knapp 3 %.Der neue CEO Albert Bourla, der am Jahresanfang die Leitung von Ian Reid übernommen hat, verschaffte sich damit einen guten Start. Vor allem die Biopharmazeutika-Sparte, die in den ersten drei Monaten operativ um 7 % expandierte, sorgte für Schwung. Unter dem Strich steht ein um 9 % auf 3,88 Mrd. Dollar erhöhter Konzernnettogewinn. Hier schlugen unter anderem niedrigere Kosten für Verwaltung sowie für Forschung und Entwicklung zu Buche.Das bereinigte Ergebnis je Aktie legte um 13 % auf 0,85 Dollar zu. Für das Gesamtjahr stellt Pfizer nun zwischen 2,83 und 2,93 Dollar bereinigten Gewinn je Aktie in Aussicht, womit die Spanne marginal um 1 Cent angehoben wurde. Der Umsatzausblick liegt nach wie vor bei 52 Mrd. bis 54 Mrd. Dollar. Neue StrukturPfizer hatte sich zuletzt aufgrund von Unwägbarkeiten durch Patentabläufe und Problemen im Krankenhausgeschäft, das mit Nachahmerkonkurrenz kämpft, beim Ausblick eher gedämpft gezeigt. Von Analysten kamen zuversichtliche Kommentare. So glaubt die US-Bank J.P. Morgan, dass Pfizer mit Blick auf Fortschritte in der Forschungspipeline das Wachstumspotenzial nun optimistischer einschätzt. CEO Bourla verwies auf die Vorteile der neuen Geschäftsstruktur mit den Segmenten Biopharmazeutika, Nachahmermedikamente und Consumer Healthcare, mit der sich der Konzern Wachstumspotenziale erschließe. Pfizer rechnet für die Jahre nach 2020 mit jährlichen operativen Wachstumsraten im mittleren einstelligen Prozentbereich bis 2025.Konkurrent Merck & Co. kam im ersten Quartal auf 10,8 Mrd. Dollar Umsatz, 8 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Währungsbereinigt stehen 11 % Wachstum zu Buche. Impulse kamen vor allem von der Krebsimmuntherapie Keytruda, die ein Umsatzplus von 55 % auf 2,27 Mrd. Dollar erreichte. Der Nettogewinn erhöhte sich auf 2,92 Mrd. Dollar, gab das Unternehmen am Dienstag bekannt. Vor Jahresfrist waren es lediglich 736 Mill. Dollar, weil Sonderbelastungen aus der Zusammenarbeit mit dem japanischen Pharmakonzern Eisai zu verkraften waren. Die bereinigte Rechnung zeigt einen Ergebnisanstieg um 12 % auf 3,18 Mrd. Dollar oder von 1,05 Dollar Gewinn je Aktie auf 1,22 Dollar.Für das Gesamtjahr peilt Merck & Co nun 43,9 Mrd. bis 45,1 Mrd. Dollar Umsatz an. Bisher hatte das Management Erlöse von 43,2 Mrd. bis 44,7 Mrd. Dollar in Aussicht gestellt. Das um Zu- und Verkäufe, Umbaukosten und andere Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis je Aktie soll nun im laufenden Jahr 4,67 bis 4,79 Dollar erreichen. Die alte Prognose lag bei 4,57 bis 4,72 Dollar. Investoren reagierten mit Kursaufschlägen von 1,5 %. Des Weiteren gab der Konzern ein Restrukturierungsprogramm bekannt. Die Kosten für den Umbau werden auf 800 Mill. bis 1,2 Mrd. Dollar vor Steuern veranschlagt. Eli Lilly unter DruckDeutlich schwächer notierte am Dienstag die Aktie des Konkurrenten Eli Lilly, deren Kurs um 3 % nachgab. Zwar schoss der Nettogewinn infolge der Trennung von der Tiergesundheitssparte Elanco auf 4,24 Mrd Dollar (Vorjahreszeitraum: 1,22 Mrd. Dollar), doch brach der operative Ertrag um die Hälfte auf 645 Mill. Dollar ein. Die Einbußen führt der Konzern unter anderem auf Restrukturierungen und höhere operative Ausgaben zurück. Eli Lilly hatte Elanco im vergangenen Herbst an die Börse gebracht.