USA heben Bann gegen Rusal auf

Beispiellose Aktion nach starkem Alu-Preisanstieg

USA heben Bann gegen Rusal auf

est Moskau – Schon Ende Dezember war klar geworden, dass die USA einen Ausweg aus dem Dilemma wollen, in das sie sich mit den im April 2018 verhängten Sanktionen gegen den russischen Aluminiumkonzern Rusal manövriert hatten. Auch die Russen spielten konstruktiv mit. Und so hat US-Präsident Donald Trump in der Nacht auf Montag die Sanktionen aufgehoben.Die Aktie des weltweit zweitgrößten Aluminiumproduzenten schnellte in Hongkong um mehr als 9 % in die Höhe, der Aluminiumpreis gab um gut 1 % nach. Auch die Sanktionen gegen den Rusal-Mutterkonzern En+ und einen weiteren Energiekonzern wurden gestrichen, die Londoner Börse erlaubt damit wieder den Handel mit GDR-Zertifikaten von En+. Die Aufhebung der Sanktionen erfolgte gegen den Widerstand der US-Demokraten. Immerhin bleiben die Sanktionen gegen Oleg Deripaska selbst bestehen. Ihm, dem bisherigen Hauptaktionär und Chef der besagten Konzerne, wird ja vorgeworfen, sich über seine Verbindungen zu Paul Manafort, Trumps Ex-Wahlkampfmanager, in die US-Präsidentenwahl 2016 eingemischt zu haben.Deripaska hatte sich in den vergangenen Monaten kooperativ gezeigt. So stimmte er zu, die Kontrolle über die Unternehmen abzugeben, was großteils mithilfe des Schweizer Rohstoffhändlers Glencore und der staatlichen russischen Bank VTB bewerkstelligt wurde. Außerdem wurden unabhängige Aufsichtsräte installiert. Schließlich noch verpflichteten sich die Konzerne dem US-Finanzministerium gegenüber zu einer “beispiellosen Transparenz”.Beispiellos ist auch die Aufhebung der Sanktionen insgesamt. Noch nie zuvor war dies einem russischen Unternehmen oder einer Person gelungen.Dass sich die USA zu diesem Rückzug veranlasst sahen, lag in den schweren Folgen der Sanktionen für Amerika selbst. Nach ihrer Verhängung hatten sie nicht nur den russischen Aktienmarkt und den Rubel stark belastet, sie trieben auch den Aluminiumpreis um 24 % auf ein Mehrjahreshoch.