Vapiano serviert schwache Quartalszahlen
ab Düsseldorf – Die schwache Geschäftsentwicklung im dritten Quartal sowie die zweite Gewinnwarnung im laufenden Turnus haben die Aktie der börsennotierten Restaurantkette Vapiano am Mittwoch zum Absturz gebracht. In der Spitze brach der Kurs um mehr als 10 % ein. Damit summiert sich der Wertverlust seit Jahresbeginn auf mehr als 70 %.Im Brief an die Aktionäre räumte Vorstandschef Jochen Halfmann denn auch unumwunden sein, mit der Geschäftsentwicklung alles andere als zufrieden zu sein. Insbesondere der Umsatzrückgang auf vergleichbarer Fläche bereitet Kopfschmerzen. Zudem blieb die Entwicklung einiger neu eröffneter Restaurants hinter den Erwartungen zurück. Mit einem “Maßnahmenprogramm zur Steigerung der operativen Exzellenz” soll die Profitabilität nun erhöht werden. Mit ersten sichtbaren Effekten wird im Geschäftsjahr 2019 gerechnet.Letztlich verschlechterten sich im dritten Quartal alle wichtigen Kennziffern. Zwar baute Vapiano den Konzernumsatz im Zeitraum Juli bis September um 17 % auf 96,3 Mill. Euro aus, auf vergleichbarer Fläche gaben die Erlöse jedoch um 1,9 % nach. Dahinter stand nach den Angaben der außergewöhnlich lange Sommer sowie die schwache Geschäftsentwicklung in Schweden. In der Folge verringerte sich auch das um Vorlaufkosten für Neueröffnungen bereinigte operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) um 18 % auf 8,6 Mill. Euro, die dazugehörige Marge gab auf 8,9 (i. V. 12,8) % nach. Inklusive der Expansionskosten schrumpfte die Ebitda-Marge auf schmale 3,8 (7,4) %. Angesichts der schwachen Geschäftsentwicklung hatte Vapiano die Prognose für den laufenden Turnus bereits am Dienstag gesenkt (vgl. BZ vom 27. November). Tiefrote ZahlenDas bereinigte Ebitda soll demnach nur noch zwischen 34 und 38 Mill. Euro landen, das Konzernergebnis werde “deutlich negativ” ausfallen. Die hohen Finanzierungskosten der vorwiegend auf Pump finanzierten Expansion drückten das bereinigte Periodenergebnis mit -6,4 (+2,3) Mill. Euro in die roten Zahlen. Entsprechend weitete sich das Nettoergebnis im Berichtsquartal auf -11,4 (-3,3) Mill. Euro aus.Der im Vergleich zum Bilanzstichtag 2017 um 63 Mill. auf 180 Mill. Euro erhöhten Nettoverschuldung hatte Vapiano im Oktober eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts entgegengesetzt. Die Kapitalmaßnahme – das Geld kam vornehmlich von den Hauptaktionären – spülte brutto 20 Mill. Euro in die Firmenkasse.