Vergütung für VW-Vorstand soll gedeckelt werden

Höhere Hürden für Boni - Piëch im Visier

Vergütung für VW-Vorstand soll gedeckelt werden

ste Hamburg – Seit Monaten arbeitet der Aufsichtsrat von Volkswagen an einem neuen Vergütungssystem, nun sickern Details durch: So soll der Vorstandsvorsitzende des von der Abgasaffäre erschütterten Autobauers künftig nicht mehr als 10 Mill. Euro pro Jahr erhalten. Für die übrigen Vorstände ist eine niedrigere Grenze im Gespräch, wie das “Handelsblatt” berichtete. Die Obergrenze ist demnach Teil des neuen Vergütungsmodells, über das der Aufsichtsrat am 24. Februar beraten will. An diesem Tag soll auch die Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr vorgelegt werden.VW steht wegen hoher Managergehälter in der Kritik. Vor kurzem hatte eine Abfindung über 11 Mill. Euro für die nach einem Jahr als Ethik-Chefin aus dem Vorstand ausgeschiedene Christine Hohmann-Dennhardt Aufsehen erregt. Investoren fordern eine stärkere Orientierung der Bezahlung am Unternehmenserfolg. Dem Vernehmen nach soll nun der Anteil des Fixgehalts steigen, der Anteil der variablen Vergütung sinken. Auch sollen höhere Hürden eingeführt werden, damit Boni voll ausgezahlt werden. Aktienkurs und Dividende sollen eine Rolle spielen.Die VW-Aktie fiel um 2,1 % auf 141,90 Euro. Am Wochenende war bekannt geworden, dass mit dem Fischverarbeiter Deutsche See erstmals ein deutscher Großkunde Schadenersatzklage über 11,9 Mill. Euro beim Landgericht Braunschweig eingereicht hat. Derweil muss sich VW-Großaktionär Ferdinand Piëch möglicherweise auf Schadenersatzforderungen des Konzerns einstellen. Piëch soll laut “Spiegel” gegenüber der Staatsanwaltschaft Braunschweig ausgesagt haben, dass er den damaligen Vorstandschef Martin Winterkorn schon im Frühjahr 2015 auf die Softwaremanipulation in den USA ansprach. Bisher gab Winterkorn an, nicht vor September 2015 davon gewusst zu haben. Träfe dies zu, dann stelle sich die Frage, “ob Professor Piëch seine Pflichten als damaliger Aufsichtsratsvorsitzender erfüllt hat”, sagte VW-Aufsichtsrat und IG-Metall-Chef Jörg Hofmann der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung”. Dann seien mögliche Haftungsansprüche zu prüfen.