Erneuerbare Energien

Viessmann erreicht mit Encavis erstes großes Ziel

Das Familienunternehmen Viessmann und KKR sichern sich die Mehrheit von Encavis, einem Produzenten von Strom aus erneuerbaren Energien. Was außerdem auf dem Plan steht, sagte CEO Max Viessmann im Club Wirtschaftspresse München.

Viessmann erreicht mit Encavis erstes großes Ziel

Viessmann erreicht mit Encavis
erstes großes Ziel

Das Familienunternehmen und KKR sichern sich die Mehrheit

jh München

Das Familienunternehmen Viessmann hat einen ersten großen Schritt der angekündigten Investitionen nach dem Verkauf des Heiztechnikgeschäfts erreicht. Mit dem Finanzinvestor KKR sicherte sich Viessmann 68,55% an Encavis in Hamburg, einem Betreiber von Wind- und Solarparks in zwölf europäischen Ländern. Die Bietergemeinschaft übertrifft damit die Mindestannahmeschwelle von 54,29% für ihr freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot. Das endgültige Ergebnis wird nach der weiteren Annahmefrist am 21. Juni bekannt gegeben. Den Aktionären des im MDax notierten Unternehmens werden 17,50 Euro je Aktie geboten. Daraus ergibt sich eine Bewertung von 2,8 Mrd. Euro für Encavis.

„Für einen lebenswerten Planeten“

Im Club Wirtschaftspresse München berichtete Unternehmenschef Max Viessmann, KKR und er hätten sich zunächst unabhängig voneinander für Encavis interessiert und sich später zusammengeschlossen. Encavis sei ein solide geführtes Unternehmen und nicht zu stark risikoorientiert. Die Strategie für die Investitionen fasste Viessmann mit den Worten zusammen: „Wir wollen einen Beitrag leisten, dass der Planet lebenswert bleibt.“

Als Schwerpunkte nannte er Themen wie Klimaschutz, Wasserversorgung, Luftqualität, Ernährung, Bildung und Gesundheit. „Wir werden von vielen Seiten angesprochen“, berichtete Viessmann. „Wir sind aber nicht naiv und zahlen nicht die höchsten Preise.“

„Im Verwaltungsrat mit Stimmrecht“

Viessmann suche Partner wie KKR für Minderheitsbeteiligungen, strebe aber auch die Übernahme der Mehrheit von Unternehmen an. Wie viel Geld zur Verfügung steht, sagte der 35 Jahre alte CEO nicht. Für das Heiztechnikgeschäft hatte Viessmann von dem US-amerikanischen Konzern Carrier Global 12 Mrd. Euro erhalten: 9,6 Mrd. Euro in bar und 7% der Aktien von Carrier Global. Viessmann wies darauf hin, dass von dem Baranteil Steuern und die Tilgung von Schulden abgezogen würden.

Max Viessmann betonte die Bedeutung des Aktienpakets und seine Rolle in dem Konzern: „Ich bin das einzige Mitglied im Verwaltungsrat mit Stimmrecht.“ Er bezeichnet Carrier Global als „Bestandteil des Familienunternehmens Viessmann“. Motiv für den Verkauf sei vor allem gewesen, Viessmann Climate Solutions mit 11.000 Mitarbeitern zu stärken. Die Marke sei weiterhin im Besitz der Familie.

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