Vivendi-Pläne zu Spin-off von SFR "weit fortgeschritten"
hei Frankfurt – Vivendi hält nach den Worten von SFR-Chairman und CEO Jean-Yves Charlier an ihren Spin-off-Plänen für die Mobilfunktochter fest. Die entsprechenden Pläne seien “weit fortgeschritten”, sagte der Manager, der seit 2012 an der Spitze der angeschlagenen Gesellschaft steht, laut Bloomberg. Er trat damit Spekulationen über erneute Verhandlungen zwischen Vivendi und Numéricable bzw. deren Großaktionär Altice über SFR entgegen.Analysten haben den Wert des Mobilfunknetzbetreibers auf rund 12 Mrd. Euro taxiert, während die Vivendi Gruppe insgesamt auf eine Marktkapitalisierung von 26,2 Mrd. Euro kommt. Im April 2011 hatte Vodafone seine 44-prozentige Beteiligung an SFR für knapp 8 Mrd. Euro an Vivendi abgestoßen, die die restlichen Anteile bereits besaß. Kurze Zeit später brach am französischen Mobilfunkmarkt infolge des Markteintritts der Illiad-Tochter Free ein brutaler Preiskampf aus, der allen Anbietern, besonders aber SFR schwere Blessuren zugefügt hat. So ging der Gewinneinbruch, den Vivendi für die ersten neun Monate 2013 ausweisen musste, fast vollständig auf das Konto von SFR. Bei der Sparte sackten die Umsätze um 10 % ab, die Mobilfunkserviceerlöse gaben sogar 16,5 %. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen brach um fast 20 % ein, weil der Umsatzeinbruch nicht schnell genug mit entsprechenden Kostensenkungen aufgefangen werden konnte.Charlier betonte vor Journalisten, man konzentriere sich auf den Cashflow und wolle den Preiskrieg in Frankreich beenden. Unterdessen dürften die erlittenen Marktanteilsverluste den signifikanten Wertverlust von SFR untermauern. Dies hat u.a. dazu geführt, dass in Gesprächen mit Altice keine Einigung über den Preis erzielt werden konnte.