Pilotanlage

Volkswagen startet Batterie-Recycling

Am ehemals reinen Motorenstandort Salzgitter, an dem mit dem schwedischen Partner Northvolt bereits der Anlauf der Fertigung von Batteriezellen im Jahr 2024 vorbereitet wird, hat Volkswagen nun auch eine Pilotanlage für das Recycling von...

Volkswagen startet Batterie-Recycling

ste Hamburg

Am ehemals reinen Motorenstandort Salzgitter, an dem mit dem schwedischen Partner Northvolt bereits der Anlauf der Fertigung von Batteriezellen im Jahr 2024 vorbereitet wird, hat Volkswagen nun auch eine Pilotanlage für das Recycling von Hochvolt-Fahrzeugbatterien in Betrieb genommen. Die Anlage, in der nur Batterien recycelt werden sollen, die anderweitig keine Verwendung mehr finden, ist zunächst auf das Recycling von bis zu 3600 Batteriesystemen pro Jahr, rund 1500 Tonnen, ausgelegt, wie die Zuliefereinheit Volkswagen Konzern Komponente bekanntgab. Später könne das System bei permanent weiter optimierten Verfahren auf größere Mengen skaliert werden. Bis 2025 will Volkswagen der weltweit führende E-Fahrzeuganbieter sein.

Mit dem Start des Pilotbetriebs streben die Wolfsburger die indus-trialisierte Rückgewinnung wertvoller Rohmaterialien wie Lithium, Nickel, Mangan und Kobald im geschlossenen Kreislauf sowie von Aluminium, Kupfer und Kunststoff mit einer Wiederverwertungsquote von mehr als 90% an. Dies soll auch CO2-Einsparungen durch Wegfall sonst anfallender Herstellungs- und Transportprozesse ermöglichen. Die Pilotanlage, in die einschließlich Infrastruktur rund 6 Mill. Euro investiert worden seien, soll in diesem Jahr bereits aus dem Rücklauf an Batteriesystemen aus technischen Entwicklungen der Konzernmarken, aus Erprobungs- und frühen Vorserienfahrzeugen, ausgelastet werden können. Zum Start liege die Recyclingquote bei etwa 70%, hieß es.

Auch weil nach dem ersten Einsatz im Auto leistungsstarke Batterien noch „in einem zweiten Leben“ etwa in mobilen Energiespeichern wie flexiblen Schnellladesäulen genutzt werden sollen, werden größere Mengen Batterie-Rückläufer frühestens Ende der 2020er Jahre erwartet. Abhängig von der Entwicklung des Marktvolumens der E-Fahrzeuge werde man den nächsten Schritt der Anlage in Salzgitter gehen, hieß es in einer Pressekonferenz. Wann eine industrielle Großanlage in Betrieb gehen könnte und welche Investitionen dafür erforderlich werden könnten, ließ der Konzern offen. Ob auch Batterien anderer Autohersteller recycelt werden könnten, hänge von der Entwicklung des Zellmarkts ab. Kooperationen beim Batterie-Recycling hält man bei Volkswagen für möglich. Voraussetzung in den Prozessen sei die Wiederverwertung von hochwertigem Material.

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