WERTBERICHTIGT

Von Chipstüten und Briefkästen

Börsen-Zeitung, 28.9.2018 Die Royal Mail hat die Teilnehmer einer Kampagne gegen die Kartoffelchipmarke Walkers (Pepsico) gebeten, keine leeren Chipstüten in ihre Briefkästen zu werfen. Die Genies von 38 Degrees hielten es nämlich für eine...

Von Chipstüten und Briefkästen

Die Royal Mail hat die Teilnehmer einer Kampagne gegen die Kartoffelchipmarke Walkers (Pepsico) gebeten, keine leeren Chipstüten in ihre Briefkästen zu werfen. Die Genies von 38 Degrees hielten es nämlich für eine Spitzenidee, dem Unternehmen auf diese Weise seinen vermeintlich vermeidbaren Plastikmüll zurückzuschicken und sich dabei abzulichten, um ihren Beitrag zum Wohle der Menschheit zu dokumentieren. Die Post ist verpflichtet, eingeworfene Sendungen zur angegebenen Adresse zu befördern, und auf den Tüten wird eine Adresse angegeben. Während Walkers den Müll problemlos entsorgen kann, stellt die Zweckentfremdung ihrer Briefkästen die Royal Mail vor erhebliche Probleme. Sie muss die Tüten von Hand herausfischen und bearbeiten, was ihr einen wesentlich größeren Schaden beschert als dem Adressaten der Kampagne. Weil man Weltenretter aber nicht kritisieren sollte, wenn man weiter mit ihnen Geschäfte machen will, bat die Royal Mail sie nur ganz artig darum, ihren Müll bitte in Umschläge zu packen, bevor sie ihn in den Briefkasten werfen.hip