Vonovia-CEO Rolf Buch verabschiedet sich mit optimistischem Ausblick
Vonovia-CEO Rolf Buch verabschiedet sich mit optimistischem Ausblick
Vonovia-Chef geht mit positivem Ausblick
Rolf Buch stellt zum letzten Mal die Quartalszahlen vor
Während der Immobiliensektor immer noch unter hohen Zinsen und hohen Baukosten leidet, geht es für Vonovia weiter bergauf. Deutschlands größter Immobilienkonzern profitiert von der anhaltend hohen Nachfrage nach Wohnraum und steigenden Mieten. Im Rahmen der Zahlen zum dritten Quartal verkündet Noch-CEO Rolf Buch am Mittwoch, dass das Wachstum wieder auf dem Niveau wie vor der Krise angekommen sei. „Irgendwann wird das auch wieder im Kurs eingepreist“, kommentierte Buch bei seiner letzten Pressekonferenz als Vonovia-Chef mit Blick auf den gebeutelten Aktienkurs. “Aber wir können uns natürlich nicht von der generellen Skepsis am Markt entkoppeln."
Die Aktie bewegte sich am Mittwoch rund 1% im Minus. Seit Beginn des Jahres hat das Papier 13% verloren. Im Vergleich dazu konnte der Dax um knapp 20% zulegen. Grundsätzlich beurteilt Simon Stippig von Warburg Research den Aufwärtstrend als nachhaltig, verweist aber auch auf das Zinsthema: Das bleibe ein Unsicherheitsfaktor. Der Portfoliowertzuwachs werde nicht mehr so stark steigen wie in den vergangenen 10 Jahren. Dieser wurde vorher zusätzlich von niedrigen Zinsen getrieben.
Vonovia konnte konnte alle wesentlichen Kennzahlen in den ersten neun Monaten steigern und bestätigte die Prognose. Buch gab auch einen ersten Ausblick auf das kommende Jahr. Demnach erwartet Vonovia für 2026 ein bereinigtes operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 2,95 Mrd. bis 3,05 Mrd. Euro. Das wäre ein Ebitda-Anstieg von rund 200 Mill. Euro. Beim bereinigten Gewinn vor Steuern (EBT) peilt Vonovia 1,9 Mrd. bis 2 Mrd. Euro an.
Für Vonovia ist die Krise schon seit einiger Zeit abgehakt. Nach Milliardenverlusten durch höhere Zinsen und gesunkene Immobilienwerte, musste Vonovia Immobilien verkaufen. Dieses Thema sei aber seit vergangenem Herbst beendet, so Buch in einer Konferenz vor Journalisten. Für Vonovia steht jetzt Neubau wieder groß geschrieben, „die Bagger rollen“, so Buch.
Zwischen Januar und September 2025 investierte Vonovia insgesamt rund 1,3 Mio. Euro in Bestand und Neubau. Das ist ein Plus von knapp 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 1.555 Wohnungen wurden bisher in diesem Jahr fertiggestellt, 1.600 Bauprojekte wurden neu gestartet.
Zudem baut Vonovia sein Non-Rental-Segment neben dem Kerngeschäft Vermietung wie geplant weiter aus. Die drei weiteren Segmente, die die Verkaufsgeschäfte, Projektentwicklung und wohnungsnahen Dienstleistungen enthalten, tragen mittlerweile 13% zum Ebitda-Ergebnis bei. Um das Ziel bis 2028 zu schaffen, müssten diese Segmente nun jährlich rund 4% zulegen, so Buch. Das wird dann Buchs Nachfolger Luka Mucic ab Januar fortführen, der derzeit CFO bei Vodafone ist und bis 2023 CFO bei SAP war.
Neuer Job bei Hagedorn
Seit Mai ist bekannt, dass Buch Vonovia zum Jahresende verlässt. Erst seit Kurzem steht allerdings fest, dass er sich doch noch nicht komplett zurückzieht. Anfang Oktober gab die Hagedorn Gruppe bekannt, dass Buch künftig den Beirat unterstützen wird. Hagedorn ist auf den Rückbau von Industrieanlagen, Kraftwerken und Häusern spezialisiert.
