Vonovia streicht fast 700 Mill. Euro ein

Abschlag auf Wohnen-Paket von 4,8 Prozent

Vonovia streicht fast 700 Mill. Euro ein

ab Düsseldorf – Vonovia, Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern, hat die Beteiligung am Rivalen Deutsche Wohnen im Schnelldurchgang versilbert. Die Aktien wurden zu 41,50 Euro das Stück bzw. 698 Mill. Euro in Summe bei institutionellen Investoren untergebracht, wie Vonovia mitteilte. Dem Bankenkonsortium, das die Schnellplatzierung unter Führung von J.P. Morgan durchführte, gehörten daneben Société Générale, Deutsche Bank und Kempen an. Der Platzierungspreis entspricht einem Abschlag auf den Schlusskurs von Donnerstag von knapp 5 %. Der Buchgewinn aus der Transaktion – nach früheren Angaben bilanzierte Vonovia die Aktien im Anlagebuch – dürfte sich auf knapp 300 Mill. Euro belaufen.Während die Aktie der im MDax notierten Deutschen Wohnen am Freitag um 1,8 % auf 42,81 Euro nachgab, honorierten die Investoren den Vorstoß von Vonovia mit einem Kursplus von 1 % auf 44,25 Euro. “Wir halten den Zeitpunkt für die Veräußerung unserer Beteiligung an der Deutschen Wohnen für sehr geeignet”, erläuterte Vonovia-Chef Rolf Buch die Beweggründe. Die Gewinnrealisierung sei als “aktives Bilanzmanagement” zu verstehen, zumal neben einigen Schuldtiteln im April 2019 eine relativ hoch verzinste Hybridanleihe kündbar werde.An das Aktienpaket war Vonovia Ende 2015/Anfang 2016 gelangt. Damals hatte der deutsche Branchenprimus versucht, die Nummer 2 im Markt zu übernehmen. Die Berliner setzten sich allerdings erfolgreich zur Wehr. Seither wurde immer wieder über einen neuen Fusionsanlauf spekuliert – nicht zuletzt, weil Vonovia nicht die Aktien behalten hatte. Die Wohnen-Papiere hatten die Bochumer nach den Angaben zu einem Durchschnittspreis von 24,10 Euro je Aktie, also 405 Mill. Euro in Summe, erworben.Das Fusionsthema dürfte nun erst einmal beendet sein, zumal Vonovia den Blick zuletzt stärker ins benachbarte Ausland geworfen hatte. Nach der Übernahme der österreichischen Buwog folgte 2018 der Einstieg in den schwedischen Wohnungsmarkt.—– Wertberichtigt Seite 8