VW bekräftigt Plan für Börsengang von Traton

Bewertungseffekte treiben Ergebnis - Höhere Rückstellungen für Abgasskandal

VW bekräftigt Plan für Börsengang von Traton

ste Hamburg – Nach dem im März abgesagten Teilbörsengang der Nutzfahrzeug-Holdingtochter Traton hat Volkswagen die Pläne für ein Initial Public Offering (IPO) bekräftigt. “Leider waren zum Zeitpunkt, als wir die Entscheidung treffen mussten, die Marktbedingungen nicht so, dass ein wirtschaftlich vernünftiges Ergebnis absehbar gewesen wäre”, betonte Finanzvorstand Frank Witter in einer Telefonkonferenz mit Medienvertretern anlässlich der Vorlage des Zwischenberichts zum ersten Quartal 2019. Die Marktentwicklung werde beobachtet. “Den IPO halten wir weiterhin für eine gute Idee, genauso die Weiterentwicklung der Global-Champion-Strategie von Traton.”Mit einem Volumen von 5 Mrd. bis 6 Mrd. Euro bei einer Bewertung um 30 Mrd. Euro hatte die Transaktion als Eisbrecher für das IPO-Jahr in Frankfurt gegolten. Zu einem möglichen Zeitpunkt für einen neuen Anlauf wollte sich der VW-Finanzchef nicht äußern. Die Rahmenbedingungen seien nach wie vor nicht einfach, fügte er mit Blick auf die Überprüfung des Asset-Portfolios und die niedrige Bewertung von VW am Kapitalmarkt hinzu. Es gebe einige Hebel zur Wertsteigerung, intern müssten aber erst noch Entscheidungen getroffen werden.Die VW-Vorzugsaktie legte nach Bekanntwerden einer überraschenden Steigerung des operativen Ergebnisses vor Sondereinflüssen um gut 15 % auf 4,8 Mrd. Euro im ersten Quartal sowie bestätigten Jahreszielen um 3,7 % auf 160,74 Euro zu. Analysten hatten im Schnitt mit 3,9 Mrd. Euro gerechnet. VW war damit zweitgrößter Tagesgewinner im Dax. In einem schwächeren weltweiten Automarkt hatte der Konzern in den ersten drei Monaten einen Rückgang der Auslieferungen um 2,8 % auf 2,6 Millionen Fahrzeuge verbucht.Wie Witter erläuterte, beruhte der Ergebnisanstieg vor allem auf positiven Effekten aus der Fair-Value-Bewertung von Derivaten und Wechselkurseffekten. Der geringere Fahrzeugabsatz sowie ein Fixkostenanstieg seien mehr als ausgeglichen worden. Nach neuen Rückstellungen von fast 1 Mrd. Euro für Rechtsrisiken im Zuge des Dieselabgasskandals sank der Nachsteuergewinn um 7,5 % auf 3 Mrd. Euro.—– Nebenstehender Kommentar- Berichte Seite 9