VW fährt Milliardenverlust im dritten Quartal ein
VW fährt Milliardenverlust im dritten Quartal ein
VW fährt Milliardenverlust im dritten Quartal ein
ste Hamburg
Volkswagen hat im dritten Quartal einen Verlust von 1,1 (i.V. +1,6) Mrd. Euro eingefahren. Wie der Wolfsburger Konzern am Donnerstag mitteilte, legten die Umsatzerlöse von Juli bis September zwar um 2,3% auf 80,3 Mrd. Euro zu. Das operative Ergebnis sackte aber auf -1,3 (+2,8) Mrd. Euro ab. Die operative Umsatzrendite weist Europas größter Fahrzeugbauer mit -1,6 (+3,6)% aus.
Das Mehrmarkenunternehmen bekräftigte den nach der Gewinnwarnung der Sportwagentochter Porsche am 19. September gesenkten Ausblick für das laufende Geschäftsjahr. Zugleich fügte VW in Anspielung auf die Lieferprobleme des Chipherstellers Nexperia hinzu, die Prognose basiere auf der Annahme einer ausreichenden Verfügbarkeit von Halbleitern. Aktuell erwartet der Konzern die Umsatzerlöse auf dem Niveau des Vorjahres (324,7 Mrd. Euro). Die operative Umsatzrendite soll zwischen 2 und 3% landen. Bereits nach dem ersten Halbjahr hatte der VW-Konzern die ursprüngliche Prognose, die Erlöse 2025 um bis zu 5% verglichen mit dem Vorjahr zu steigern und eine operative Umsatzrendite von 5,5 bis 6,5 (i.V. 5,9)% zu erreichen, gekappt. Seitdem galt ein Margenziel von 4 bis 5%.
Volumenmarken stützen
Geringere Margen im Geschäft mit Elektrofahrzeugen, die Krise der Sportwagentochter Porsche sowie weitere Sonderlasten durch erhöhte Zölle für Einfuhren in die USA ließen das operative Ergebnis des VW-Konzerns in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 58% und 5,4 Mrd. Euro einbrechen. Das Unternehmen berichtete nun über eine im Vorjahresvergleich auf 2,3 (5,4)% verschlechterte operative Umsatzrendite. Die Marge drückte vor allem die Markengruppe Sport Luxury mit Porsche, die nach den ersten neun Monaten auf eine operative Rendite von -1 (+14,6)% kommt. Die einstige Ertragsperle des Konzerns hatte ihre Neunmonatszahlen bereits vor knapp einer Woche vorgelegt und über einen operativen Fehlbetrag im dritten Quartal von 967 Mill. Euro berichtet. Die Markengruppe Progressive mit Audi rutschte im Neunmonatsvergleich ebenfalls ab auf 3,2 (4,5)%, die Markengruppe Core mit den Volumenherstellern wie Volkswagen Pkw, Skoda und Seat Cupra weist unverändert 4,4% aus.
Arno Antlitz, Chief Financial Officer und Chief Operating Officer von Volkswagen, sprach in einer Stellungnahme von einem weiterhin gemischten Bild nach den ersten neun Monaten. Zum einen zeige der Markterfolg der Verbrenner- und Elektrofahrzeuge, dass sich die laufende Produktoffensive auszahle. In Europa komme jedes vierte Elektroauto aus dem VW-Konzern. Zugleich mache man weiter gute Fortschritte bei der Restrukturierung. Zum anderen drücke der Hochlauf der margenschwächeren Elektrofahrzeuge auf das Ergebnis. Die Belastungen durch erhöhte Zölle, die Anpassung der Produktstrategie bei Porsche sowie Abschreibungen auf den Geschäfts- und Firmenwert von Porsche bezifferte Antlitz mit 7,5 Mrd. Euro. Vor diesen Belastungen steht die Konzern-Marge bei 5,4%. Das sei „im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld eigentlich ein ordentlicher Wert“.
Beschäftigtenzahl schrumpft
Der VW-Finanzchef erklärte weiter, die erhöhten Zölle und die daraus resultierenden negativen Volumeneffekte belasteten den Konzern auf Jahresbasis mit bis zu 5 Mrd. Euro und wirkten fort. „Deshalb müssen wir die bereits beschlossenen Programme konsequent umsetzen, Maßnahmen vorziehen und neue Ansätze entwickeln.“ Ein Schwerpunkt werde darauf liegen, Skalen gezielt zu nutzen und Synergien im Konzern besser auszuschöpfen. Die Beschäftigtenzahl im Konzern hat sich den VW-Angaben zufolge seit Ende vergangenen Jahres um knapp 2% auf rund 667.000 verringert.
