Wachstumsschwäche Chinas lässt VTG gelassen
ste Hamburg – Die in der Waggonvermietung sowie der Schienen- und Tankcontainerlogistik tätige VTG bleibt angesichts der Unsicherheiten im Zusammenhang mit der konjunkturellen Entwicklung in China gelassen. Das Chinageschäft des Konzerns sei nicht groß, erklärte Vorstandschef Heiko Fischer im Gespräch. Es sei bislang auch nicht zu erkennen, dass der Warenverkehr von und nach China spürbar nachlasse. “Unser Frühindikator Tankcontainer hat noch nicht angeschlagen.”Das Hamburger SDax-Unternehmen sieht sich nach dem zweiten Quartal auf Kurs, 2015 das im März prognostizierte Umsatzziel von 1 Mrd. bis 1,1 Mrd. (i.V. 818 Mill.) Euro sowie ein operatives Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) von 325 Mill. bis 350 (191) Mill. Euro zu erreichen. Die Integration der zu Jahresbeginn übernommenen Schweizer Ahaus Alstätter Eisenbahn Holding (AAE) will die VTG nach den Worten Fischers zum Jahreswechsel abgeschlossen haben. Kalkuliert wird mit einem Integrationsaufwand von weniger als 5 Mill. Euro. Neue Akquisitionen und Beteiligungen seien vorerst kein Thema. Keine Jubelstürme”Wir zeigen, dass die Integration des großen Brockens AAE sehr gut intakt ist”, sagte Fischer. Das Ergebnis lege trotz des Integrationsaufwands zu, trotz höherer Aktienstückzahlen als Folge der Ausgabe neuer Titel zu Jahresbeginn steige auch das Ergebnis je Aktie. Der Trend des ersten Quartals habe sich von April bis Juni fortgesetzt. Die Auslastung der Waggonflotte fiel zum 30. Juni zwar auf 90,2 % nach 90,9 % Ende des Startquartals. Fischer verwies auf gesunkene Treibstoffkosten für Lastwagen im Intermodalverkehr sowie auf im Frühjahr üblicherweise sinkende Energietransportmengen. Die Auslastung sei aber trotz konjunktureller Schwankungen in einigen VTG-Märkten und Wechselkursturbulenzen stabil geblieben.Der VTG-Chef hob Fortschritte beim Turnaround der Schienenlogistiksparte hervor, auch wenn die “Zeit für Jubelstürme” noch nicht gekommen sei. 2015 erwartet das Unternehmen nach einer stufenweisen Verbesserung in den vergangenen Quartalen ein positives Vorsteuerergebnis. Beim Umsatz müsse die Sparte aber noch zulegen. Die Tankcontainerlogistik entwickle sich deutlich besser. Für das erste Halbjahr zeigt VTG nach Steigerungen in allen drei Geschäftssegmenten ein Umsatzplus von 27 % auf 512 Mill. Euro, wobei der Großteil auf die AAE-Akquisition entfällt. Das organische Umsatzwachstum bezifferte Fischer auf rund 3 %. Das Ebitda stieg ebenfalls als Folge der AAE-Übernahme im zweiten Quartal ähnlich stark wie in den ersten drei Monaten, im Halbjahr betrug der Zuwachs 86 % auf 168 Mill. Euro.Rückläufig waren die Investitionen. Der VTG-Chef verwies auf die junge AAE-Flotte, wodurch keine Ersatzinvestitionen erforderlich seien. Nach Jahren der Wachstumsinvestitionen zeige der Konzern einen im ersten Halbjahr auf 57 Mill. Euro gestiegenen freien Cash-flow. Damit sei eine Bilanzstärkung möglich. VTG verfüge über freie Mittel, um die Nettoschulden zu reduzieren. Mit der seit Jahresende um 4 Punkte auf 24,4 % gestiegenen Eigenkapitalquote bewege sich der Konzern im angemessenen Bereich.