Wal-Mart schraubt Gewinnprognose zurück
hen New York – Der amerikanische Einzelhändler Wal-Mart wird in diesem Jahr weniger verdienen als bisher prognostiziert. Wie das Unternehmen mitteilte, rechnet es nun für das Jahr mit einem Gewinn je Aktie zwischen 4,40 und 4,70 Dollar statt zuvor angepeilten 4,70 bis 5,05 Dollar. Die Rückstufung geht unter anderem auf höhere Personalkosten zurück. Der Einzelhandelskonzern hatte in diesem Jahr damit begonnen, mehr in Ausbildung und Schulung seiner Mitarbeiter zu investieren und die Löhne etwas anzuheben. Ziel ist es, die Produktivität zu erhöhen und die Dienstleistungsqualität zu verbessern. Die schwierige Umsatzlage der letzten Jahre war nicht nur auf die weiterhin knappe Kaufkraft in den traditionellen Kundengruppen zurückzuführen. Auch waren oftmals Regale nicht richtig aufgefüllt, mehr und mehr Ware wurde gestohlen, beschädigt oder kam durch administrative Fehler abhanden. Die Folgen genereller Mängel in der Personalwirtschaft hatten Wal-Mart in einem vom Online-Handel angeheizten Wettbewerbsumfeld unter Druck gesetzt.Die steigenden Personalkosten werden den Gewinn je Aktie im Gesamtjahr um 24 Cent anstatt wie bisher um 20 Cent belasten; in absoluten Zahlen drücken die höheren Personalkosten den Gewinn um 772 Mill. Dollar – das sind nur 1 % der operativen Kosten. Der starke Dollar wird das Jahresergebnis um 15 % anstatt wie erwartet um 13 % drücken.Das Unternehmen betonte, dass sich die Personalmaßnahmen bereits auswirkten: Der Umsatz in den USA in den länger als ein Jahr bestehenden Filialen stieg im Quartal im Vergleich mit dem Vorquartal um 1,3 %. Das ist das vierte Quartal hintereinander, für das Wal-Mart Zuwächse (im Vorquartalsvergleich) ausweisen kann.Die Aktie des an der Börse mit 225 Mrd. Dollar bewerteten Konzerns gab am Dienstag bis Mittag um 3 % nach. Damit hat der Aktienkurs dieses Jahr fast ein Fünftel eingebüßt. Kürzlich hatte Amazon den Konkurrenten mit einem Börsenwert von derzeit 252 Mrd. überholt.