Wer stiehlt hier wem die Show?

Von Stefan Paravicini, Frankfurt Börsen-Zeitung, 16.9.2015 Der Zeitpunkt für die Vorstellung der neuen Angebote für das Management von Kundenbeziehungen mit Produkten von Hybris, einer Tochter des Walldorfer Softwarekonzerns SAP, ist gut gewählt....

Wer stiehlt hier wem die Show?

Von Stefan Paravicini, FrankfurtDer Zeitpunkt für die Vorstellung der neuen Angebote für das Management von Kundenbeziehungen mit Produkten von Hybris, einer Tochter des Walldorfer Softwarekonzerns SAP, ist gut gewählt. Pünktlich zum Start der Dreamforce-Konferenz, der wichtigsten Kundenveranstaltung des US-Konkurrenten Salesforce, lässt SAP-Chef Bill McDermott per Pressemitteilung wissen, dass “veraltete cloudbasierte CRM-Technologien” in Unternehmen zu mehr Komplexität führten, “da deren Grundstein noch vor der Entstehung sozialer Medien und mobiler Anwendungen gelegt wurde”. Der Adressat dieser Werbebotschaft ist klar: Salesforce, der Pionier für cloudbasierte Software rund um das Customer Relationship Management (CRM), der sich seit der Gründung 1999 – vor der Entwicklung der meisten sozialen Medien und mobiler Anwendungen – zum größten Anbieter von CRM-Software gemausert und in diesem Segment auch SAP deutlich hinter sich gelassen hat.Mit Hybris, die zum Zeitpunkt der Übernahme durch SAP vor gut zwei Jahren für rund 1 Mrd. Dollar zu den am dynamischsten wachsenden CRM-Anbietern gehörte, versucht SAP dem Rivalen jetzt also die Show zu stehlen. Allein, der Konkurrent hat schon lange mehr als CRM auf dem Kasten. Zum Auftakt der Dreamforce in San Francisco kündigte der Konzern die Integration von Prognosefähigkeiten in die eigene Software an, die Salesforce im vergangenen Jahr mit der Übernahme von RelateIQ für 390 Mill. Dollar erworben hatte. ——–SAP lässt dem Konkurrenten Salesforce ausrichten, dass sein Produkt veraltet ist.——-