Westfalia wird in den USA verkuppelt

DPE Deutsche Private Equity verkauft Autozulieferer an Horizon Global

Westfalia wird in den USA verkuppelt

wb Frankfurt – Die DPE Deutsche Private Equity hat einen Käufer für den Kupplungshersteller Westfalia Automotive gefunden. Die in New York gelistete Horizon Global übernimmt die Gesellschaft aus Rheda-Wiedenbrück für 167 Mill. Euro. DPE wird – ungewöhnlicherweise – mit dem Deal Aktionär des US-Konzerns.Horizon Global, ein Hersteller von Produkten für Anhängerkupplungen und Anhängerzubehör, wurde Mitte 2015 im Wege eines Spin-off von Trimas Corp. verselbstständigt und an die Nyse geführt. Horizon kommt mit Westfalia auf einen Umsatz von rund 800 Mill. Dollar.Das Übernahme-Multiple liegt beim 9,9-Fachen des 2016 von Westfalia angepeilten operativen Ergebnisses (Ebitda). Nach Kosten- und “Struktur”-Synergien als Resultat der Integration liege das Vielfache bei lediglich 4 bezogen auf das bereinigte Ebitda. Horizon finanziert mit 89 Mill. Euro in bar und 42 Mill. Euro Schulden, die über die Aufstockung eines Darlehens refinanziert werden sollen. Die Aktienanteile kommen auf einen Gegenwert von 36 Mill. Euro, heißt es weiter.Die Investmentbank Baird hat den Verkäufer beraten. Wells Fargo steht Horizon Global zur Seite. J.P. Morgan ist in der Finanzierung für den amerikanischen Erwerber tätig.Die 1844 gegründete Westfalia wurde 2010 an DPE verkauft. Das Unternehmen bezeichnet sich als europäischen Marktführer in der Herstellung von Anhängerkupplungen (fix, abnehmbar und schwenkbar) für Personenwagen und leichte Transporter. Darüber werden alternative heckbasierte Transportlösungen wie beispielsweise Fahrrad- und Lastenträger produziert. Mit einer Produktionskapazität von jährlich über 1 Million Anhängevorrichtungen und einer Produktpalette von 1 700 verschiedenen Anhängekupplungstypen beliefert Westfalia nach eigenen Angaben nahezu alle Autohersteller europaweit. Während der Branchenkrise habe sich das Unternehmen im Vergleich zum Wettbewerb sehr gut geschlagen und überdurchschnittlich stabil entwickelt, heißt es bei DPE.Der Finanzinvestor hatte Westfalia von Odewald & Compagnie sowie der damaligen WestLB erworben. Damals lag der Umsatz bei 142 Mill. Euro, 2015 waren es 190 Mill. Euro. Da auch die Marken und Terwa and Siarr veräußert werden, beziffert DPE den Umsatzanstieg in der Haltezeit mit 36 % auf 220 Mill. Euro. Der erste DPE-Fonds, der Westfalia enthielt, war nur mit Geldern von Parcom gefüllt, die zur ING gehört. Die Niederländer sind im zweiten Fonds einer von mehreren Investoren. Der dritte Fonds steht vor dem Closing.In der Zulieferbranche hält sich indessen SAF-Holland den Umgang mit ihren Anteilen an der schwedischen Haldex nach der Niederlage im Kampf um den Lkw-Bremsenspezialisten offen. SAF-Holland hält 3,6 %. Die Offerte wurde von ZF Friedrichshafen mit dem Angebot über 400 Mill. Euro übertrumpft.