Wiener Marinomed eröffnet IPO-Jahr in Europa

Kleiner Deal im zweiten Anlauf zum Auftakt - In Frankfurt Schwergewichte erwartet - Auch Zürich rege

Wiener Marinomed eröffnet IPO-Jahr in Europa

wb Frankfurt – Klein und bescheiden startet das laufende IPO-Jahr. Marinomed Biotech hat in Wien den ersten Börsengang 2019 in Europa geschafft. Der Debütkurs von 75,50 Euro lag 50 Cent über dem Emissionspreis und stellte die Marktkapitalisierung des biopharmazeutischen Unternehmens auf 97,4 Mill. Euro. Inklusive Mehrzuteilung wurden bis zum Ende der Angebotsfrist 299 000 Aktien platziert. Daraus ergibt sich ein Bruttoemissionserlös von 22,4 Mill. Euro. Der Aktienstreubesitz liegt den Unternehmensangaben zufolge bei 31 %, davon entfallen 22 % auf neue Investoren im Rahmen des Börsengangs.Der Fokus von Marinomed liegt auf der Entwicklung innovativer Produkte gegen Atemwegs- und Augenerkrankungen, die auf patentgeschützten Technologieplattformen basieren. Marinomed hatte im November das Initial Public Offering (IPO) eingeleitet, zog die Pläne aber wegen der Volatilität im Dezember wieder zurückgezogen. Jetzt wurde das Volumen um 35 % auf 260 000 Aktien zurückgenommen. Ursprünglich sollte die Preisspanne von 75 bis 90 Euro reichen. Erste Group fungierte als alleiniger Koordinator und Goetzpartners als Co-Lead Manager. Gefco macht RückzieherFür das laufende IPO-Jahr sind Prognosen nur schwer möglich. Abgesagt hat bisher in Paris die Logistikgruppe Gefco mit einem Umsatz von 4,4 Mrd. Euro. Dahinter stehen Russian Railways (75 %) und der Autokonzern PSA Group, die 35 bis 40 % beim Streubesitz platzieren wollten. Société Générale und J.P. Morgan hatten die Führungsrolle, als weitere Buchführer waren Citi, Credit Suisse und UBS mandatiert.Trotz Brexit-Effekten strebt VW mit der Nutzfahrzeugtochter Traton noch vor den Osterferien in der zweiten Aprilhälfte an die Börse, berichten Finanzkreise. Nach jetzigen Plänen sei für den Lkw-Hersteller mit MAN und Scania eine Börsennotiz sowohl in Frankfurt als auch in Stockholm geplant. Es wird ein Volumen von 5 Mrd. bis 6 Mrd. Euro erwartet bei einer Gesamtbewertung von 25 Mrd. Euro. Globale Koordinatoren sind Citi, Deutsche Bank, Goldman Sachs und J.P. Morgan. Schon länger auf dem WegWeiterer Kandidat in Frankfurt sind die Powertrain-Sparte von Continental. Rocker Internet bereitet laut Finanzkreisen den Börsengang der Global Fashion Group vor. Sigma Sport ist schon länger auf dem Weg. Eine vergleichsweise kleine Transaktion hat jüngst Allgeier angekündigt.In Zürich sollen sich, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, Stadler Rail und Medacta International nicht von ihren Börsenplänen abbringen lassen. Der Zugbauer und der Orthopädiekonzern peilen demnach noch vor Ostern den Gang an die Six an. Medacta produziert orthopädische Implantate und Instrumente, die bei Hüft-, Knie-, Schulter- und Wirbelsäulen-Problemen zum Einsatz kommen. Credit Suisse und Morgan Stanley sollen mandatiert sein. Stadler baut Hochgeschwindigkeitszüge, U-Bahnen, Trams und Zahnradbahnen. 2017 sorgten 7 600 Beschäftigten für 2,4 Mrd. sfr Umsatz. Das Familienunternehmen setze auf Credit Suisse und UBS. Auch der aus dem zerschlagenen Reisekonzern Kuoni hervorgegangene Visadienstleister VFS Global gilt als IPO-Kandidat. Deren Eigentümer, die Beteiligungsgesellschaft EQT, wälzt selbst Börsenpläne.