Wienerberger will wachsen
Beim österreichischen Bauzulieferer Wienerberger wächst die Zuversicht. Nach der Prognoseanhebung im Sommer geht der Konzern nun davon aus, den oberen Bereich des Ausblicks zu erreichen. Die neuen Nachhaltigkeitsziele sehen vor, den Ausstoß von Kohlendioxid bis 2023 um 15 % zu verringern.hek Frankfurt – Der Ziegelhersteller Wienerberger geht davon aus, im laufenden Jahr die obere Bandbreite seiner Gewinnprognose zu erreichen. Die Performance im dritten Quartal sei stärker als erwartet ausgefallen, teilte der Bauzulieferer auf dem Kapitalmarkttag mit. Das wird auf Preiserhöhungen und Effizienzsteigerungen zurückgeführt. Dadurch seien Volumenrückgänge größtenteils kompensiert worden. Im August hatte Wienerberger den Jahresausblick für das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf 480 Mill. bis 500 Mill. Euro angehoben. Zuvor lag die Prognose bei 460 Mill. bis 480 Mill. Euro. Den Bericht zum dritten Quartal veröffentlicht der Konzern am 9. November.Die Strategie bis 2023 und darüber hinaus sehe nachhaltiges und wertschaffendes Wachstum in den drei Geschäftsfeldern vor. Angestrebt wird, die Position als innovativer und digitaler Systemanbieter für die Gebäudehülle und für Infrastruktur auszubauen, neue Geschäftsfelder zu erschließen und als ambitioniert eingestufte Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Auch will der Konzern eine aktive Rolle bei der Konsolidierung der Industrie spielen.Die Aktivitäten zur Dekarbonisierung der Produktion und der Produkte, zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und zur Erhaltung der Biodiversität würden verstärkt, teilt das Unternehmen weiter mit. So will Wienerberger den CO2-Ausstoß bis 2023 um 15 % im Vergleich zu 2020 senken. Alle neuen Produkte sollen voll recycelt oder wiederverwertet werden können.Durch bessere operative Abläufe, Innovationen, Digitalisierung und Nachhaltigkeit will Wienerberger 135 Mill. Euro zusätzliches Ebitda bis 2023 erwirtschaften. Das Management geht davon aus, von strukturellen Trends in Kernmärkten zu profitieren. Kontinentaleuropa, Großbritannien und die USA benötigten Investitionen in Infrastruktur, Wohnungsbau und Renovierung. Die Digitalisierung von Prozessen und vorgefertigte Lösungen ermöglichten Effizienzsteigerungen auf Baustellen. Die Auswirkungen des Klimawandels auf Wassermanagement und Energiewende unterstützten das Wachstum des Rohrgeschäfts. Zusätzliche Impulse gäben die Konjunkturprogramme zur Überwindung der Covid-19-Pandemie.”Wir haben Wienerberger in den letzten zehn Jahren komplett neu aufgestellt”, betont CEO Heimo Scheuch. Durch Fokus auf Performanceverbesserung sei die Profitabilität deutlich gesteigert worden. Wienerberger gilt als weltgrößter Ziegelproduzent und Marktführer bei Tondachziegeln in Europa. An der Börse bringt der Konzern 2,6 Mrd. Euro auf die Waage. Den Kurseinbruch von Februar/März hat Wienerberger zum großen Teil aufgeholt.